Regelmäßig gibt das Manager Magazin eine Übersicht der 500 reichsten Deutschen heraus und Gründerszene-Leser interessiert dabei natürlich am brennendsten, welche von diesen auch in Internet-Unternehmen investieren. Hier also eine Liste der reichsten Internet-Investoren Deutschlands.

Reichste Internet-Investoren

Viele Verleger unter Deutschlands Reichsten

Wir Deutschen (und womöglich auch fast alle anderen Menschen) lieben ja bekanntlich Toplisten. Und so wie die USA mit der Forbes-Liste ihr Who-is-Who der Reichen hat, trifft dies auch auf Deutschland zu. Mit den 500 reichsten Deutschen bietet das Manager Magazin regelmäßig eine Auflistung der Top-Verdiener unseres Landes.

Und da für unseren kleinen Kosmos vor allem die Internet-Investoren in dieser Liste interessant sind, habe ich auf Basis dieser Auflistung eine Liste von Deutschlands reichsten Internet-Investoren erstellt. Okay, eigentlich handelt es sich dabei um eine Liste reicher Menschen, die auch in Internet-Sachen investieren, aber von der Sache her kommt diese Betrachtung dem Ganzen wohl am nächsten :-). Wer also auf Fundraising-Tour ist, sollte vielleicht bei einigen dieser Akteure einmal an die Tür klopfen…

Um die gesamte Liste leichter überblicken zu können, habe ich einige Akteure farblich hervorgehoben. Alle Verleger erscheinen in orange, während klassische Unternehmer in braun und Internet- und Softwaregründer in grün gehalten sind. Es überrascht wohl nicht wirklich, dass reine Internet-Gründer in dieser Liste eher die Ausnahme sind, aber dennoch haben es ein paar Vertreter diesre Zunft unter die 500 reichsten Deutschen geschafft und zählen damit zu den reichsten Internet-Investoren dieses Landes. Und ja, auch die Samwers sind dabei, auf welchem Platz, findet ihr anhand dieser Liste am besten selbst heraus – viel Spaß!

Familie Otto – 8,2 Mrd. Euro (Platz 6)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Limango, Mirapodo, MyToys, Shopping24, Smatch

Mit einem Vermögen von 8,2 Milliarden Euro befindet sich Familie Otto (www.otto.com) ganz oben bei den internetaffinen Investoren. Diesen Erfolg hat die Unternehmerfamilie hinter dem Otto-Versand wohl aber vor allem mit ihrem Versand- und Logistikgeschäft gemacht. Die Internet-Versuche der Hamburger erschienen bisher häufig etwas unbeholfen. Die Zahlen der Otto Group sind nichtsdestotrotz beeindruckend: In mehr als 20 Ländern ist die Otto Group mit 123 Konzerngesellschaften aktiv und beschäftigt dabei über 53.000 Mitarbeiter weltweit. Zu den Online-Firmen der Hamburger zählen etwa Mirapodo, MyToys, Limango, Shopping24 oder Smatch.

Hasso Plattner – 5,95 Mrd. Euro (Platz 12)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Hitfox, Monoqi, ReBuy, Smeet, SponsorPay, Wahwah.fm

Seine SAP-Milliarden steckt Hasso Plattner nicht nur in sein in Potsdam gegründetes Hasso Plattner Institut oder eines seiner zahlreichen Mäzenenprojekte. Mit Hasso Plattner Ventures (HPV, www.hp-ventures.com) besteht vielmehr auch ein Venture-Capital-Arm, mit dem auch in Internetunternehmen investiert wird. Zwar setzt der in Berlin geborene Plattner mit HPV vor allem auf Corporate-Investments, doch mit ReBuy, Monoqi, Hitfox, SponsorPay, Smeet oder Wahwah.fm sind auch einige Internet-Gründungen im Portfolio der Potsdamer zu finden.

Peter Thiel – 4,25 Mrd. Euro (Platz 21)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Facebook, ResearchGate, Spotify, Yammer

Der Frankfurter Peter Thiel ist als Internetinvestor unterwegs, nennt seit seinem ersten Lebensjahr aber die USA seine Heimat. Peter Thiels erstes Startup war der Bezahlanbieter PayPal, welchen er 1998 mitgründete und als CEO betreute, bevor er ihn 2002 für 1,5 Milliarden US-Dollar an Ebay verkaufte. Ehe er mit seinen PayPal-Partnern Ken Howery und Luke Nosek die Venture-Capital-Firma Founders Fund (www.foundersfund.com) gründete, finanzierte Thiel selbst bereits Internetunternehmen, so etwa Facebook.

Mit Founders Fund ist er darüber hinaus in Firmen wie ResearchGate, Spotify oder Yammer investiert. Neben seiner Tätigkeit als Investor war Thiel auch als Schachspieler sehr erfolgreich und zählt zu den Tausend besten Schachspielern in den USA. Zusammen mit Garri Kasparov und Max Levchin schrieb er mit „The Blueprint“ ein Buch über die Stagnation des technologischen Fortschritts.

Familie Haub – 3,5 Mrd. Euro (Platz 24)

Online-Beteiligungen (Auswahl): BabyMarkt, Coffee Circle, Delivery Hero, Hitfox, Zalando

Die Familie Haub dürfte deutschen Internetgründern vor allem durch Karl Erivan Haub bekannt sein, der als geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Tengelmann (www.e-tengelmann.de; Kaisers Tengelmann, Obi, Kik und andere) in Sachen Internetinvestments auf die Tube drückt. Neben einem ersten – zugegebenermaßen etwas glücklichen – Exit bei Brands4Friends (für 150 Millionen Euro von Ebay übernommen) bevölkern weitere Unternehmen wie Zalando, Stylight, Sumup, eKomi, Hitfox, BabyMarkt, Coffee Circle, Deal United oder Delivery Hero das Portfolio von Tengelmann.

Friede Springer – 3,4 Mrd. Euro (Platz 25)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Bücher.de, Idealo, Immonet, KaufDa, LadenZeile, Zanox

Als deutsche Verlegerin und Witwe von Axel Springer ist Friede Springer ein wesentlicher Teil von Deutschlands zweitgrößtem Medienkonzern, der Axel Springer AG. Nach unterschiedlichen Stationen im Konzern ist Friede Springer mittlerweile Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats und setzte 2002 mit Mathias Döpfner als neuem Vorstandsvorsitzenden auch einen der wesentlichen Treiber für die internetorientierte Ausrichtung von Axel Springer ein. Mittlerweile zählen Rubriken-Portale wie Autohaus24, Bücher.de, Finanzen.net, Immonet oder StepStone zum Portfolio der Axel Springer AG, während marketingseitig Gründungen wie Idealo, KaufDa, LadenZeile oder Zanox zu Buche stehen.

Andreas von Bechtolsheim – 3,0 Mrd. Euro (Platz 31)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Google, Star Division

Andreas von Bechtolsheim ist ein deutscher Informatiker, den es als einen der vier Gründer von Sun Microsystems ins Silicon Valley verschlagen hat. Nachdem von Bechtolsheim 1995 Sun verlassen hatte, gründete er das Startup Granite, welches er schließlich für 220 Millionen US-Dollar an Cisco verkaufte. Auch die Bechtolsheim-Gründung Kaelia wurde 2004 verkauft, in diesem Falle an Sun. Als Investor gelang von Bechtolsheim wohl sein größter Coup mit der Finanzierung von Google. Seine einzige größere Investition in Deutschland war währenddessen eine Beteiligung am Hamburger Softwarehaus Star Division, welches 1999 von Sun übernommen wurde.

Familie Hubert Burda – 2,75 Mrd. Euro (Platz 34)

Online-Beteiligungen (Auswahl): ElitePartner, GameDuell, HolidayCheck, Xing, Zooplus

Hubert Burda ist Verleger und geschäftsführender Komplementär der Hubert Burda Media, die für Marken wie Bunte, Chip, Focus oder Freundin verantwortlich zeichnet. Hubert Burda gilt als Umdenker und Verfechter des Erfolgs des Internets. Unter dem Label Burda Digital hat Hubert Burda Media dabei einen eigenen Bereich für die strategischen Internetaktivitäten des Konzerns geschaffen, der sich vor allem auf B2C-Ansätze fokussiert hat.

Mit Burda Digital Ventures (www.hubert-burda-media.de) hält der Müncher Medienkonzern so Anteile an Firmen wie Xing, GameDuell oder Zooplus. Daneben ist Hubert Burda Media auch Hauptaktionär der Tomorrow Focus AG, die Beteilligungen an Unternehmen wie HolidayCheck, ElitePartner, Finanzen100 oder Jameda hält. Mit der DLD ist Burda darüber hinaus Macher einer internationalen Konferenzplattform zum Thema und auch an Glam Media beteiligt.

Familie Jahr – 2,55 Mrd. Euro (Platz 41)

Familie Gruner – 450 Mio. Euro (Platz 247)

Online-Beteiligungen (Auswahl): 1000ps.at, Adyard, Webauto.de

Die Namen der Familien Gruner und Jahr verraten bereits, dass es sich dabei um die Macher des Hamburger Verlags Gruner+Jahr handelt, der zum Großteil Berteilsmann gehört und zusehends seine Dienste auch auf die digitale Welt ausrichtet. Mit der österreichischen Motorrad-Seite 1000ps.at, dem Karlsruher Autoportal Webauto.de oder dem Kölner Performance-Marketing-Netzwerk Adyard verfügt Gruner+Jahr schon jetzt über unterschiedliche Internetbeteiligungen und in dieser Richtung könnte noch einiges folgen, wenn der Hamburger Verlag die Wende gen Internet umfangreicher beschreiten sollte.

Andreas Strüngmann – 1,95 Mrd. Euro (Platz 59

Thomas Strüngmann – 1,95 Mrd. Euro (Platz 59)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Imedo

Die beiden Brüder Andreas und Thomas Strüngmann sind als Gründer des Pharmaunternehmens Hexal mit einem gewissen Kapital gesegnet, nachdem sie das 1986 gegründete Unternehmen zum zweitgrößten Generika-Hersteller Deutschlands ausbauten und im Februar 2005 für 7,5 Milliarden US-Dollar an Novartis verkauften. Über ihre Beteiligungsgesellschaften Santo Holding und Athos Service halten die beiden Strüngmann-Brüder Investemens in den Bereichen Biotech- und Gesundheit. Mit dem Gesundheitsportal Imedo, das von den Strüngmanns angeblich ein Investment über fünf Millionen Euro erhalten haben soll, findet sich zumindest auch ein Internet-Startup im Portfolio von Andreas und Thomas Strüngmann.

Familie Liz Mohn – 1,55 Mrd. Euro (Platz 72)

Familie Johannes Mohn – 1,2 Mrd. Euro (Platz 94)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Alatest, Deal United, Dealvertise, LearnShip, Qeep, Returbo

Elisabeth „Liz“ Mohn zählt mit einem Familienvermögen von 1,55 Milliarden Euro wohl zu den reichsten Aufsichtsratsmitgliedern der Bertelsmann AG. Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Rabe sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Gunter Thielen stellt Mohn womöglich eine der treibenden Kräfte in Sachen Internet für den Gütersloher Medienkonzern dar. Neben Medienbeteiligungen wie der RTL-Group, Random House, Gruner+Jahr und Arvato halten die Gütersloher über die Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI, www.bdmifund.com) auch Anteile an Internetunternehmen wie Adspert, Alatest, Deal United, Dealvertise, LearnShip, Qeep, Returbo, RegioHelden oder Skimlinks.

Über Gruner+Jahr hält Bertelsmann weitere entsprechende Internetbeteiligungen. Und auch wenn sich der Medienkonzern in der Vergangenheit mit Unterfangen wie Bol.de oder Scoyo in Sachen Internet bereits fleißig verhoben hat, dürfte ein weiterer Ausbau des Internetsegments bei Bertelsmann dennoch folgen.

Stefan von Holtzbrinck und Monika Schoeller – 1,35 Mrd. Euro (Platz 80)

Dieter von Holtzbrinck – 450 Mio. Euro (Platz 247)

Online-Beteiligungen (Auswahl): MyHammer, Parship, Wooga, Zalando, eDarling

Der Name Holtzbrinck dürfte jedem Online-Ritter wohl spätestens seit dem wenig rühmlichen Niedergang der VZ-Netzwerke bekannt sein, für die Holtzbrinck im Jahr 2007 angeblich 85 Millionen Euro hinlegte. Neben Holtzbrinck Digital (www.holtzbrinck-digital.com), der Internet-Beteiligungsholding der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, beteiligt sich die Verlegerfamilie auch über seinen Corporate-VC Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com) an Internetunternehmen – etwa an Groupon über die Samwer-Gründung CityDeal.

So zählen etwa MyHammer, Parship oder Tutoria zum Portfolio von Holtzbrinck Digital, während Holtzbrinck Ventures auf Beteiligungen wie Wooga, Zalando, GameDuell, DeliveryHero, DaWanda oder eDarling blickt. Daneben ist Dieter von Holtzbrinck über DvH Medien etwa auch am Österreichischen Tripwolf beteiligt.

Ralph Dommermuth – 1,2 Mrd. Euro (Platz 94)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Affilinet, GMX, Sedo, United-Domains, Web.de

Ralph Dommermuths Gründung United Internet dürfte für sehr viele Deutsche ein wesentlicher Berührungspunkt mit dem Internet bilden. Neben seiner Tätigkeit als Internet-Provider mit 1&1 ist das Unternehmen aus Montabaur auch an zahlreichen Onlinediensten wie Affilinet, GMX, Sedo, United-Domains oder Web.de beteiligt. Als Vorstandsvorsitzender und größter Aktionär der United Internet AG dürfte Ralph Dommermuth dabei zu den wesentlichen Akteuren zählen.

Neben seinen eigenen Aktivitäten finanzierte United Internet in der Vergangenheit auch die Internet-Gründungen der Samwer-Brüder und steckte dafür rund 100 Millionen Euro in deren Investment-Vehikel European Founders Fund.

Familie Grotkamp – 1,1 Mrd. Euro (Platz 101)

Renate Schubries – 250 Mio. Euro (Platz 396)

Stephan Holthoff-Pförtner – 200 Mio. Euro (Platz 251)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Kununu, MeinProspekt, Radio.de, ReBuy

Die Familie Grotkamp, Renate Schubries sowie Stephan Holthoff-Pförtner machten ihr Vermögen als Gesellschafter des deutschen Verlagsunternehmens WAZ Mediengruppe, dem eine recht komplizierte Gesellschaftersituation in der Vergangenheit zugrundeliegt. Gleich mit mehreren Joint-Ventures beteiligt sich auch die WAZ Mediengruppe mittlerweile an Internet-Startups. So gründete die WAZ Mediengruppe etwa Ende Januar 2003 gemeinsam mit den Verlagsgruppen Georg von Holtzbrinck und Dr. Ippen das Anzeigennetzwerk Markt.gruppe (www.marktgruppe.de), das ein deutschlandweites Crossmedia-Portfolio aus Print und Online-Diensten wie Markt.de, Immowelt, Stellenanzeigen.de, Motoso, Trauer.de und Ferienwohnung.com bietet.

In Hamburg hat die WAZ währenddessen gemeinsam mit der Mediengruppe Madsack das Joint-Venture TheMediaLab ins Leben gerufen, welches gezielt in neue Trends und Geschäftsmodelle im Bereich digitaler Medien investieren soll und Unternehmen wie Kununu, MeinProspekt, Radio.de oder ReBuy zu seinem Portfolio zählt.

Carsten Maschmeyer – 1,05 Mrd. Euro (Platz 112)

Online-Beteiligungen (Auswahl): 88tc88, Barzahlen, Orderbird, Papagei.tv

Zu Geld gekommen ist Carsten Maschmeyer durch den 1988 gegründeten Finanzkonzern AWD, welchen er im Jahr 2000 an die Börse brachte, bevor er sich 2007 von seinen Anteilen trennte. Mittlerweile ist der Ehemann von Schauspielerin Veronica Ferres auch immer mehr zu einer Medienfigur geworden und verfasste in Ergänzung zu seinen Investmenttätigkeiten auch ein Buch.

Mit Investments in das “iTunes für China” 88tc88, dem Payment-Anbieter Barzahlen und dem Kassensystem Orderbird setzte Maschmeyer zuletzt gleich auf mehrere Internetunternehmen. Beim Online-Sprachlernportal Papagei.tv (www.papagei.tv) ist Maschmeyer sogar selbst Mitgründer und unterstützt das Startup mit einer zweistelligen Millionensumme.

Die Samwer-Brüder – 700 Mio. Euro (Platz 157)

Online-Beteiligungen (Auswahl): CityDeal, Zalando, eDarling, Wimdu, Glossybox, Home24

Zu diesen drei Internet-Unternehmern bedarf es wohl kaum weiterer Worte. Gründerszene ermittelte in der Vergangenheit bereits ein geschätztes Exit-Volumen von 1.060.595.590 US-Dollar für Alexander, Marc und Oliver Samwer. Und die drei Brüder haben mit einem weltweiten Klonimperium noch einige heiße Eisen im Feuer, allen voran ihr Schuh- und Fashion-Schlachtschiff Zalando.

Neben ihrem Inkubator Rocket Internet (www.rocket-internet.de), der für Gründungen wie Groupon CityDeal, Zalando, eDarling, Wimdu, Glossybox oder Home24 verantwortlich zeichnet und noch Dutzende weltweit agierende Unternehmen mehr hervorgebracht hat, investieren die Samwers auch über ihr Venture-Capital-Unternehmen European Founders Fund (EFF, www.europeanfounders.com). Dort stehen etwa schon Exits wie Alando, Jamba! oder Bigpoint auf der Habenseite, während das Portfolio noch Hochkaräter wie Facebook, LinkedIn oder NaszaKlasa enthält.

Dirk Ippen – 650 Mio. Euro (Platz 172)

Online-Beteiligungen (Auswahl): 21Diamonds, Blacklane, Ecareer, MeinAuto, Monoqi, Pflege.de

Dirk Ippen ist ein deutscher Verleger, der mit seinem Verbund regionaler Tageszeitungen auf eine der größten Zeitungsgruppen Deutschlands blickt. Über Ippen Digital (www.ippen-digital.de) setzt Ippen auf digitale Themen und beteiligte sich etwa an Ecareer. Um künftig auch darüber hinaus in Internet-Startups zu investieren gründete Dirk Ippen darüber hinaus zusammen mit Raffay & Cie die Beteiligungsgesellschaft RI Digital Ventures GmbH, die unter anderem an 21diamonds, Blacklane, Immoware24, Luxodo, MeinAuto, Monoqi, Pflege.de sowie dem türkischen Tasit.com beteiligt ist. Mit RI Digital Ventures will Ippen Anteile von zehn bis 25 Prozent, vornehmlich an E-Commerce-Startups erwerben.

Familie Kohm – 600 Mio. Euro (Platz 178)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Adspert, LadenZeile

Ursprünglich von Robert Klingel gegründet, ist seit dem Jahr 1923 die Familie Kohm federführend beim Pforzheimer Versandhandelsunternehmen Klingel. Klingel zählt zu den größten Versandhäusern in Deutschland und ist zunehmend auch bemüht, eine Ausrichtung gen Internetthemen vorzunehmen. So investierten die Pforzheimer bisher etwa in Adspert und LadenZeile und stellten auch einen Antrag auf Erwerb aller Vermögensgegenstände der Neckermann-Tochter Happy Size. Bisher sind die Internet-Ambitionen des Klingel Versands noch von sehr überschaubarer Durchschlagskraft, weitere Investemens könnten aber zeitnah folgen.

Werner Mützel – 400 Mio. Euro (Platz 268)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Blogwerk, Förderland, Fotocommunity.net

Als Eigentümer und Geschäftsführer des WEKA Fachverlages war Werner Mützel im Jahre 1973 gemeinsam mit Karin Mützel Namensgeber für das Unternehmen mit Sitz in Kissing. Mit Verlagen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden zählt die Verlagsgruppe zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Fachverlagen und setzt zunehmend auch auf digitale Themen. So übernahm der Fachverlag etwa das Gründermagazin Förderland, die Full Service-Agentur Blogwerk oder das Bilderportal Fotocommunity.net.

Erich Sixt – 350 Mio. Euro (Platz 306)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Autohaus24, Carmondo, MyStocks, Preis24, RadAlert

Mit Sixt e-Ventures setzt selbst Mietwagen-Spezialist Erich Sixt mittlerweile auf Internet-Startups. Unter dem Firmenableger soll die Neuentwicklung von internetbasierten Geschäftsmodellen bei Sixt vorangetreiben werden, während ein besonderer Fokus auf Internet-Communitys im Sinne des Web 2.0 liegen soll. Zum Portfolio der Sixt-Tochter zählen bisher einige autonahe Gründungen wie Autohaus24, Carmondo oder RadAlert sowie die Unternehmen MyStocks und Preis24.

Familie Alfred Neven DuMont – 350 Mio. Euro (Platz 306)

Familie Christian Schütte – 350 Mio. Euro (Platz 306)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Doo, LearnShip, Lieferando, Plista, ReBuy, Simfy

Der Aufsichtsratsvorsitzende Alfred Neven DuMont sowie Vorstandsmitglied Christian DuMont Schütte zählen zu den wohlhabendsten Unternehmern der Mediengruppe M. DuMont Schauberg. M. DuMont Schauberg wiederum zählt zu Deutschlands größten und ältesten deutschen Verlagshäusern und ist verantwortlich für Publikationen wie den Kölner Stadt-Anzeiger, die Kölnische Rundschau oder den Express.

Spätestens mit der Gründung der VC-Tochtergesellschaft DuMont Venture (www.dumontventure.de) im Jahre 2007 begann für die Kölner auch der Kreuzzug in Sachen Internet. Dabei bringt es DuMont Venture bereits auf Beteiligungen an Unternehmen wie Doo, LearnShip, Lieferando, Plista, ReBuy oder Simfy.

Joachim Schoss – 250 Mio. Euro (Platz 396)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Bettermarks, ResearchGate, Scout24 (verkauft)

Joachim Schoss zählt zu den wenigen Personen dieser Liste, die als Unternehmer selbst mit Internetgeschäften sehr wohlhabend wurden. Nach der Gründung und dem Verkauf zweier Unternehmen gelang Schoss sein wohl größter Wurf mit der Gründung und dem Verkauf von Scout24, deren grösster Privatinvestor, erster CEO und Verwaltungsratspräsident er bis zum Verkauf an die Deutsche Telekom war.

Heute ist Joachim Schoss unter anderem als Business-Angel aktiv und hält etwa Beteiligungen an ResearchGate oder Bettermarks. Daneben ist er auch Mitglied verschiedener Aufsichts- und Verwaltungsräte sowie Stiftungsrat in unterschiedlichen gemeinnützigen Institutionen wie der von ihm gegründeten Stiftung MyHandicap.

Bernhard Termühlen – 350 Mio. Euro (Platz 306)

Manfred Lautenschläger – 200 Mio. Euro (Platz 451)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Absolventa

Mit Bernhard Termühlen und Manfred Lautenschläger finden sich zwei ehemalige Aktive der Finanzberatung MLP in der Liste der 500 reichsten Deutschen. Während Ersterer langjähriges Vorstandsmitglied der MLP AG war, zählt Zweiterer sogar zum dreiköpfigen Gründerteam des Wieslocher Unternehmens. Und auch wenn beide Unternehmer sich von MLP verabschiedet haben, könnten sie vielleicht für interessierte Internetgründer noch einen guten Draht zu MLP-Entscheidern aufweisen. Mit Absolventa hat MLP zumindest ein Investment in ein Internet-Startup getätigt.

Heiko Hubertz – 200 Mio. Euro (Platz 451)

Online-Beteiligungen (Auswahl): Bigpoint, Hitfox, GoodBeams, MeetOne, Roombeats, Kredito

Es waren Browsergames, die den Hamburger Unternehmer Heiko Hubertz auf diese Liste brachten. Mit Bigpoint (www.bigpoint.net) gelang Hubertz der Aufbau eines der erfolgreichsten Browsergames-Anbieter der Welt und nach einem Teilexit ist er bis heute als CEO des Hamburger Unternehmens tätig. Mit seiner Beteiligungsgesellschaft Digital Pioneers (www.digitalpioneers.de) hat Heiko Hubertz darüber hinaus seine Business-Angel-Tätigkeiten seit einiger Zeit professionalisiert und hält Anteile an Startups wie Hitfox, Goodbeans, MeetOne, Roombeats, Kredito oder Stuffle.

Über die Indivijoel-Kolumne:

“Indivijoel” ist die Kolumne von Gründerszenes Chefredakteur Joel Kaczmarek. Durch seinen Beruf und die damit verbundenen Inhalte sieht Joel quasi täglich Unternehmen von innen, tauscht sich mit den relevanten Akteuren der deutschen Webwirtschaft aus und kennt viele Facetten des Unternehmertums aus der Praxis. In seiner Kolumne möchte er daher sein Wissen und seine Ansichten teilen sowie relevante Themen der Gründerszene thematisieren. Ihr könnt Joel Kaczmarek auch bei Facebook folgen!

Joel Kaczmarek Facebook

Bildmaterial: Dieter Schütz / pixelio.de