An app a day keeps the doctor away? Scale11Gesundheit to go? Was es mit Digital Health auf sich hat

Egal ob Blutdruck, Kalorieneinnahme, Kalorienverbrauch oder Blutzuckerspiegel – wir sind uns ständig darüber bewusst, was unser Körper macht. Mithilfe verschiedener Apps und Wearables, wie zum Beispiel Fitness-Tracker, vermisst bereits eine große Anzahl der Deutschen ihre Körper und deren Funktionen.

Nur ein Hype? Viel mehr als das: Es handelt sich um eine Umwälzung und Dynamik, die unsere Vorstellung von Gesundheit und Gesundheitssystemen gehörig auf den Kopf stellen: Digital Health. Der Begriff beschreibt die Tendenz, Technologie mit persönlichen und individuellen Gesundheitsinformationen zu kombinieren. So soll die Effizienz des Gesundheitswesens verbessert und die Medizin persönlicher und präziser gestaltet werden.
Doch kann uns dieser Trend uns tatsächlich dabei helfen, gesünder zu leben?

Was Wearables können – und was nicht

Schneller, höher, weiter: Viele Smartphone-Nutzer stehen mittlerweile im täglichen Wettbewerb – mit sich selbst. Denn mit den tragbaren Geräten und damit verbundenen Apps lassen sich oft Muster erkennen: Die übliche Joggingstrecke fünf Minuten langsamer absolviert als sonst? Schwarz auf Weiß spornt das zu ganz neuen Höchstleistungen an. Durch eine solche Darstellung entsteht ein Körperbewusstsein, das dabei helfen kann, Gesundheit in einem digitalen Zeitalter greifbarer zu machen.

Die tragbaren Technikgeräte begeistern Fitnessfans und gesundheitsbewusste Nutzer gleichermaßen. Und auch der Markt boomt: Das Marktforschungsunternehmen „International Data Corporation“ (IDC) prognostizierte unlängst, dass der Markt noch weiter wachsen wird. Alleine in diesem Jahr werden demnach Hersteller 100 Millionen Wearables ausliefern – im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein Anstieg um 38 Prozent.

Aber dennoch: Apps können Ärzte nicht ersetzen. Denn die akkumulierten Daten müssen angemessen interpretiert werden. Ein Körper ist keine Maschine – und Werte können nicht immer perfekt sein, sondern müssen stets angesichts der Lebensumstände und medizinischen Geschichte der Person ausgewertet werden.

A doctor’s best friend? Wie Technik Diagnosen noch besser macht

Trotzdem können technische Mittel Mediziner bei ihrer fordernden Arbeit unterstützen. Denn: Irren ist menschlich. Im Berufsleben der meisten Menschen können Fehler passieren – aber was, wenn Leben von Entscheidungen abhängen? So ist jede siebte Diagnose falsch oder wird zu spät gestellt.

Woran liegt das? Trotz einer intensiven und sehr guten Ausbildung praktizieren deutsche Mediziner oft unter Umständen, die Fehler begünstigen: Lange Schichten, chronische Unterbesetzung und eine große Anzahl an Patienten setzen Ärzte unter großen Druck. Und unter Druck werden häufig Entscheidungen getroffen, die zu falschen Entscheidungen führen.

Deshalb sind Ärzte auf Unterstützung angewiesen, insbesondere bei den entscheidenden Stellen einer Behandlung: Der Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen Behandlung ist die Diagnose. Um stets die korrekte Diagnose stellen zu können, müssten Ärzte mehr als 20.000 Krankheiten im Detail kennen. Das ist einfach nicht möglich.

Wie Google – nur für Ärzte: SYMPTOMA

Um Ärzten die Unterstützung zu geben, die sie bräuchten, damit mit der richtigen Diagnose jedes Jahr 1,5 Millionen Menschen gerettet werden können, hat Dr. Jama Nateqi zusammen mit Dipl.-Ing. Thomas Lutz SYMPTOMA entwickelt, eine Suchmaschine für Krankheiten. In diese gibt der Arzt außer Symptomen des Patienten außerdem das Geburtsjahr, das Geschlecht und die Region des Patienten ein. So werden die passenden Krankheiten – nach Wahrscheinlichkeit sortiert – präsentiert. Dem Arzt wird so geholfen werden, die richtige Diagnose zu stellen. Darüber hinaus versorgt SYMPTOMA den behandelnden Arzt zu jeder Krankheit mit weiteren Informationen, wie etwa Testresultaten, typischen Laborbefunden und Komplikationen, die bei der diagnostischen Abklärung nützlich sein können.

Dream-Team Mensch und Maschine? Zwischen ärztlicher Kompetenz auf der einen und technischer Unterstützung auf der anderen Seite sieht Dr. Nateqi keinen Widerspruch. Vielmehr nimmt er beide als sich ergänzende Komponenten wahr: „Wir sollten uns von der Vorstellung Mensch vs. autonome Maschine in den öffentlichen Diskussionen verabschieden. Wir entwickeln intelligente Technologien, um unser aller Leben zu verbessern. Gerade im Bereich der Medizin sind sowohl Ärzte, als auch die Patienten dankbar für die richtige Information zur richtigen Zeit.“

Nach eigenen Angaben verfügt SYMPTOMA über die wahrscheinlich größte und komplexeste Datenbank am Markt und stellt mit einem fallsensitiven Algorithmus ein einzigartiges Tool zur Differentialdiagnostik dar. Ein Tool wie SYMPTOMA kann die Art und Weise, wie Mediziner arbeiten, aber auch das Gesundheitssystem, für immer verändern.

Digital Health bei SCALE11

Auch in diesem Jahr wieder am Puls der Zeit: Die SCALE11. Die Startup-Area der CeBIT, die erneut Startups, Investoren und Visionäre zusammenbrachte, widmete sich in einer der insgesamt 15 Community-Areas auch dem Thema Digital Health. Außer dem Austausch mit potentiellen Kunden, Investoren und Interessierten, konnten die ausstellenden Startups auch in Pitch-Wettbewerben zeigen, was sie können. So auch SYMPTOMA: „Das war für uns die erste öffentliche Bühne zum Pitchen in Deutschland. Wir haben sowohl neue, engagierte Mitstreiter, als auch internationale Partner und Kunden getroffen“, so Nateqi. Aus über 750 Startups konnten sich die Mediziner einen 2. Platz im europaweiten Startup-Wettbewerb, dem „Best of X“-Pitch sichern. In einem zweiten Format, dem „Founder Fight.Club“ machten die Salzburger den Tagessieg klar.

Die Schlagkraft zeigt, wie groß das Wachstumspotenzial im Bereich Digital Health ist: Denn warum sollte Digitalisierung im Privat- und im Arbeitsleben alles umändern, nicht aber in der Art und Weise, wie unser Gesundheitssystem funktioniert? Innovative Startups gibt es mehr als genug, die mit ihren spannenden Lösungen unsere Vorstellung von Gesundheit und einem funktionierenden Gesundheitssystem komplett modernisieren können.

Interessierte können schon jetzt hier eine unverbindliche Beratung zur Teilnahme an der SCALE11 2017 anfordern.

 

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