Apothekerin und Gründerin Christina Jagla auf der Berlin Food Week 2017

Die Rezeptur für den Magenbitter wird seit vier Generationen in der Familie Jagla weitergetragen. Das Kräuterelixier hat einen intensiv scharfen Geschmack, zuerst eine süße Note und im Abgang bitter. Dr. Jaglas Kräuterbitter basiert auf dem Regelwerk des Deutschen Arzneibuches und wurde früher als Hausspezialität in der familieneigenen Apotheke verkauft. Doch das reichte den Jaglas irgendwann nicht mehr. Vor zwei Jahren gründeten Tochter Christina und ihr Vater Helmut deshalb das Startup Dr. Jaglas in Wuppertal. Wir haben die Gründerin auf der Berlin Food Week getroffen.

Christina, wie stellt ihr das Kräuterelixier her?

Ich komme aus einer Apothekerfamilie und das Elixier basiert auf einer Benediktiner-Rezeptur aus dem 15. Jahrhundert. Das ist ein ganz klassisches Magenelixier, also ein Auszug aus Bitterkräutern. Dafür verwenden wir ausschließlich Kräuter, die alle nach Deutscher Arzneibuchqualität zertifiziert sind. Das heißt, sie haben einen hohen Grad an ätherischen Ölen und an Bitterstoffen. Diese Rezeptur haben wir weiterentwickelt, indem in den 70er Jahren noch Artischockenblätter dazugekommen sind. Und vor acht Jahren haben wir diese Tinktur gegen eine Ginseng-Tinktur ausgetauscht.

Wie ging es dann weiter?

Vor knapp zwei Jahren habe ich dann mit meinem Vater Helmut Dr. Jaglas gegründet, um das Getränk als Spirituose in der Gastronomie und in Feinkostläden zu verkaufen. Wir arbeiten nach wie vor nach dem Deutschen Arzneibuch und nehmen das als Grundlage der Magenbitter. Man kann sie ganz klassisch pur trinken nach dem Essen. Seitdem wir jetzt auf dem Markt sind, gibt es auch einige Restaurants und Bars, die daraus Drinks machen.

Wie vertreibt ihr den Kräuterbitter derzeit?

Vor allem über den eigenen Online-Shop. Aber wir haben auch deutschlandweit Kooperationen mit einzelnen Feinkostläden, beispielsweise mit Manufactum oder Frischeparadies.

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Familie Jagla stellt das Elixier seit vier Generationen selbst her

Und wer produziert das Elixier?

Ich bin immer noch eine Woche im Monat als Apothekerin tätig. Und dann machen wir die Kräuterauszüge in Wuppertal bei meinem Vater. Wir machen vieles selbst.

Was kostet eine Flasche mit 500 Millilitern?

Die Flasche Artischocken-Elixier empfehlen wir für 34,95 Euro. Und das Ginseng-Elixier für 39,95 Euro. Ginseng findet man selten, die Wurzel ist sehr teuer in der Anschaffung.

Wie sehen eure nächsten Ziele aus?

Wir wollen nachhaltig wachsen. Auf gar keinen Fall in Masse. Wir wollen die Marke stabilisieren und aufbauen. Vielleicht noch bekannter in der Gastronomie werden. Aber das eigentliche Ziel ist es, dort eine Sortimentsergänzung zu werden. Weil unser Getränk eben nicht so süß ist wie ein klassischer Kräuterlikör, aber auch nicht vergleichbar mit einem klassischen Bitter.

Danke für das Interview, Christina.

Bilder: Dr. Jaglas