Die DreamCheaper-Gründer Leif Pritzel und Nathan Zielke (von links)

Das Berliner Hotelbuchungs-Startup DreamCheaper hat am Donnerstag Insolvenz angemeldet, wie die Gründer Leif Pritzel und Nathan Zielke gegenüber Gründerszene bestätigen. Eine für Ende 2017 geplante Finanzierungsrunde hätten sie nicht abschließen können, weswegen die Zahlungsunfähigkeit gedroht habe.

„TravelTech scheint aktuell bei vielen VCs nicht im Fokus zu stehen“, heißt es von den beiden in einer E-Mail an Gründerszene. Die „Angst vor einem Investment in ein stark disruptives Travel-Startup“ wie ihres sei aktuell offenbar zu groß. Dabei hätten sich die Kennzahlen zuletzt gut entwickelt, im Jahr 2017 habe man „Umsatz- und Nutzerzahlen von Januar bis Dezember um über 1.000 Prozent steigern“ können, schreiben die Gründer. Konkrete Zahlen nennen sie nicht.

DreamCheaper macht ein Geschäft mit den Preisschwankungen von Hotels: Wer ein Zimmer bucht, leitet die Buchungsbestätigung an das Unternehmen weiter. Sollte dieses einen besseren Preis finden, sagt es dem Kunden Bescheid, bucht für ihn um und behält einen Teil des ersparten Preises ein. Ende 2015 und Anfang 2017 gab es dafür jeweils siebenstellige Finanzierungen, unter anderem von Holtzbrinck, dem Rocket-Fonds Global Founders Capital, TruVento und HomeToGo-Gründer Wolfgang Heigl.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Berliner Rechtsanwalt Philipp Hackländer berufen. „Angesichts des ausgereiften Produkts bin ich sehr zuversichtlich, einen Käufer für die Brand und/oder Software zu finden“, teilt er auf Anfrage von Gründerszene mit. Gemeinsam mit der Geschäftsführung habe er begonnen, potenzielle Interessenten anzusprechen. Hierbei gelte das Prinzip „first come, first served“.

Die DreamCheaper-Gründer streben nach eigener Aussage eine „Fortführung der grundsätzlichen Geschäftsidee“ an und denken über Erweiterung aufs B2B-Geschäft nach. Darüber ob es Entlassungen bei dem Berliner Startup geben wird, wollen sie aktuell keine Angaben machen.

Schon vor einem Jahr war der Konkurrent TripRebel mit einem ähnlichen Konzept wie DreamCheaper wegen zu geringem Wachstum gescheitert. Von der Insolvenz waren damals auch 1.000 Kleininvestoren auf der Plattform Companisto betroffen.

Bild: DreamCheaper