Byton ist der nächste große Hersteller aus China

Seitdem die Digitalisierung die Branche mit voller Wucht erfasst hat, überschlagen sich die Unternehmen mit Innovationsbestrebungen. Zum einen geht es um das autonome Fahren, zum anderen um die Entwicklung von E-Autos. Es ist unausweichlich, dass das E-Auto den Verbrenner irgendwann ablösen muss – ob das nun mit einem Akku geschieht oder mittels Brennstoffzelle.

Daher ist es kaum überraschend, dass derzeit auf jeder Messe neue E-Autos zu sehen sind. 2018 fällt der Startschuss für viele Hersteller. Audi wird den neuen E-Tron SUV herausbringen, Jaguar den I-Pace. Mercedes schickt den GLC Fuelcell ins Rennen und wird Ende des Jahres die ersten Fahrzeuge der EQ-Baureihe vorstellen. Aus Japan und Korea kommen Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Und die Chinesen werfen gleich mehrere Fahrzeuge auf den Markt, darunter den von ehemaligen BMW-Ingenieuren konstruierten Byton und den Tesla Konkurrenten Xpeng GE3. Nur aus einem Land kommt nichts Neues: den USA.

Abgesehen von Tesla fehlt es der US-Autoindustrie an Innovationen für die Technologie. Vielleicht liegt es daran, dass die Trump-Administration seit einem Jahr voll auf fossile Energien setzt. Der neue US-Präsident hat diverse Gebiete zur Öl- und Kohleförderung freigegeben. Die billige Energie überschwemmt den Markt und lädt nicht gerade zum Umdenken ein.

Was die USA nicht schaffen, machen die Chinesen richtig

Ganz anders in China. Dort hat man schon seit Jahren beschlossen, dass die eigene Zukunft auch davon abhängt, wie schnell sich der Verkehr auf Elektroautos umstellen lässt. So subventioniert der Staat die Anschaffung eines E-Autos massiv. Einheimische Hersteller müssen mindestens ein Elektroauto im Angebot haben. Demnächst sollen dann auch ausländische Hersteller dazu gezwungen werden, E-Autos in China anzubieten.

Während also Europa und China weiter Zukunftstechnologien vorantreiben, geht es in den USA rückwärts. Weder Ford, noch General Motors haben große E-Auto-Initiativen für die nächsten Jahre angekündigt. Das selbst ernannte Mutterland der Mobilität wird hoffnungslos abgehängt.

Don Dahlmann ist seit über 25 Jahren Journalist und seit über zehn Jahren in der Automobil-Branche unterwegs. Jeden Montag lest Ihr hier seine Kolumne „Drehmoment“, die einen kritischen Blick auf die Mobility-Branche wirft.

Bild: NGIN Mobility/Dahlmann