Die international tätige Investmentfirma DST Global sichert sich einen Anteil von vier Prozent an Zalando (www.zalando.de) und will mit ihrer Investition den weiteren Wachstumskurs des Online-Shops unterstützen. Mit dem Einstieg des Börsenkenners verdichten sich nun die Gerüchte um einen anstehenden Börsengang Zalandos.

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DST steigt bei Zalando ein

DST Global und die Zalando GmbH haben erfolgreich ihre Gespräche über eine Beteiligung abgeschlossen und der international agierende russische Investor, wecher bereits Anteile an einer Vielzahl großer Internetfirmen besitzt, erwirbt vier Prozent am deutschen Online-Shop für Mode.

Mit DST tritt ein Internet-Großinvestor zu Zalandos bestehenden Gesellschaftern Rocket Internet (www.rocket-internet.de), Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com), Tengelmann Ventures und Investment AB Kinnevik (www.kinnevik.seen) hinzu. Das Portfolio der russischen Unternehmer überzeugte dabei auch Zalando: „Wir freuen uns, DST als neuen Gesellschafter gewonnen zu haben. Mit Beteiligungen an Facebook, Zynga, Groupon, Twitter, 360Buy und Alibaba zählt DST zu den weltweit führenden Investoren im Internet-Sektor „, schwärmt Zalando-Geschäftsführer Rubin Ritter in einer entsprechenden Pressemitteilung.

Die neuen Geldmittel sollen angeblich für ein beschleunigtes Wachstum in Europa verwendet werden, doch natürlich liegen sofort Spekulationen über einen Börsengang des bekannten Schuhshops nahe. Zalando wurde 2008 als Online-Shop für Schuhe in Berlin gegründet und avancierte mittlerweile zum deutschen E-Commerce-Branchenprimus, der sein Sortiment auch in weitere Bereiche wie Fashion, Lifestyle oder Living und ins europäische Ausland getrieben hat.

Gilt DSTs Einstieg als IPO-Omen?

Mit dem Einstieg von DST erhöhen sich folglich die Spekulationen um einen anstehenden Börsengang bei Zalando. In der Vergangenheit ist der Investor häufig bei Unternehmen eingestiegen, wenn diese in absehbarer Zeit reif für die Börse waren, so zum Beispiel bei Groupon, Zynga oder auch Facebook, das derzeit mit seinem IPO für Schlagzeilen sorgt. Gilt der Einstieg DSTs auch bei Zalando als Omen?

Das rasante Wachstum des Onlineshops hat diesem so hohe Umsätze beschert – in Fachkreisen wird über eine Summe von bis zu einer Milliarde spekuliert –, dass sich die Anzahl der Exitkanäle drastisch reduziert hat. Nachdem Zalando bereits mehr Finanzierungsrunden eingefahren hat, als andere Gründer T-Shirts im Schrank haben, kommen für einen Verkauf nur noch Shoppingriesen wie Otto (www.otto.com) oder Amazon in Frage.

Gleichzeitig ist das Tagesgeschäft von Zalando unheimlich kostenintensiv. Während sich Internet-Unternehmen in diesem Stile mittlerweile ohnehin nur noch weltweit ausrollen lassen, wenn viel Geld in die Hand genommen wird, muss Zalando seine Kollektionen stets umfangreich vorfinanzieren und hat es entsprechend auch mit hohem Lageraufwand zu tun. Gleichzeitig verfügt der Schuhversender sicherlich über eine hohe Retourenquote, werden im Fashion-Segment doch stets Artikel in hoher Anzahl zurückgeschickt – insbesondere wenn Nutzer sich Schuhe kostenlos in verschiedenen Größen kommen lassen.

Bedarf an Kapital hat Zalando also auch ohne einen Börsengang, doch DST dürfte die größere Perspektive eines Börsengangs wesentlich mehr interessieren, als der fünfte Kapitalgeber eines hochgezüchteten Internetriesen zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Samwers ihre Exit-Historie um einen noch fehlenden Börsengang erweitern ist also gerade gestiegen und auch eine weitere Zusammenarbeit zwischen DST und dem Samwer-Inkubator Rocket Internet liegt im Bereich des Wahrscheinlichen…

Mitarbeit: Joel Kaczmarek