eBlocker-Gründer Christian Bennefeld

Frisches Geld für eBlocker: In einer neuen Finanzierungsrunde hat das Hamburger Startup für sein Anti-Tracking-Tool einen einstelligen Millionenbetrag eingesackt. Das Geld stammt unter anderem von der IFB Innovationsstarter GmbH, die bereits 2015 Fördergelder in Höhe von 125.000 Euro an das Startup ausschüttete. Außerdem seien vier Business Angels unter den Investoren, sagt Mitgründer Christian Bennefeld im Gespräch mit Gründerszene. Zuletzt hatte das Unternehmen im Jahr 2016 durch eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Kickstarter rund eine halbe Million Euro eingesammelt.

eBlocker hat eine kleine Box entwickelt, die das Surfen im Internet anonym machen und Werbung aussperren soll. Nutzer können das Gerät einfach an ihren Internetanschluss stöpseln. Je nach Version kostet der eBlocker zwischen 99 und 250 Euro. Für jährliche Software-Updates zahlen Nutzer zusätzlich bis zu 60 Euro.

Mit dem neuen Geld will das Startup seine Produkte weiterentwickeln und das Team von derzeit 15 Mitarbeiter auf mindestens 20 im kommenden Jahr aufstocken. Des Weiteren nimmt eBlocker die Expansion in den USA-Markt ins Visier, auch dort soll ein Büro eröffnet werden. Der Großteil des Geldes solle jedoch ins Marketing fließen, kündigt Bennefeld an.

Bennefeld hat eBlocker gemeinsam mit Boris Prinz im Jahr 2015 gegründet. Bevor er sich dem Datenschutz zuwandte, war er Teil der Tracking-Maschinerie im Netz. Der Mathematiker baute noch bis 2013 insgesamt 13 Jahre lang an dem Tracking-Dienst und Web-Analytics-Unternehmen Etracker. Dann schied er operativ aus. Noch heute hält er rund 50 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, wie er gegenüber Gründerszene bestätigt.

Für ihn kein Widerspruch: Schon mit eTracker habe er sich für ein datenschutzrechtlich einwandfreies Tracking stark gemacht, sagte er beim Start von eBlocker 2015 im Interview mit Gründerszene. So bilde eTracker beispielsweise keine Website-übergreifenden, personenbezogene Profildaten, die den Nutzer bis in seine Intimsphäre ausspionieren. „Da die meisten Unternehmen leider nicht so sauber mit Tracking-Daten umgehen, setze ich mit eBlocker mein Engagement für den Datenschutz im Sinne der Nutzer fort“, sagt Bennefeld.

Bild: Eblocker