Diese Katze in einer Amazon-Box hält es frei nach dem Internet-Meme „If it fits I sits“

Amazon ist bekannt für eine schnelle Lieferung und große Kulanz – aber ist Amazon auch wirklich günstiger als andere? Als der stationäre Handel allemal, so zumindest das weit verbreitete Klischee. Aber stimmt das auch?

Die Welt hat die Preise von 150 Produkten aus dem Bereich Elektronik bei Amazon mit den jeweils günstigsten Preisen im stationären Handel in Berlin mithilfe des Portals Locafox verglichen, an das vor allem zahlreiche Elektronikhändler angeschlossen sind. Locafox gibt die Preise tagesaktuell an.

Das überraschende Ergebnis: In 54 Prozent der Fälle bekam man das Produkt im stationären Handel in Berlin günstiger als bei Amazon. In 42 Prozent der Fälle war Amazon günstiger und in vier Prozent der Fälle unterschied sich der Preis nicht. Die Auswertung kann immer nur eine Momentaufnahme sein, weil sich die Preise – vor allem bei Amazon – fortlaufend ändern, manchmal sogar mehrmals am Tag.

Im stationären Laden lässt sich oft Geld sparen

In einigen Fällen lässt sich beim klassischen Ladenverkauf aber richtig Geld sparen. Ein LED-55-Zoll-Fernseher von LG gab es in einer Filiale der Elektronikkette Medimax beispielsweise zum Abholpreis von 1097 Euro, bei Amazon kostete er 1299 Euro. Und einen LED-Fernseher der Marke Finlux mit 32-Zoll-Bildschirmdiagonale gab es bei allen Berliner Filialen der Elektronikkette Conrad für 177 Euro zum Mitnehmen – bei Amazon kostete das Gerät zwischen 224,87 und 229,82 Euro.

In einigen Fällen lässt sich beim klassischen Ladenverkauf aber richtig Geld sparen. Ein LED-55-Zoll-Fernseher von LG gab es in einer Filiale der Elektronikkette Medimax beispielsweise zum Abholpreis von 1097 Euro, bei Amazon kostete er 1299 Euro. Und einen LED-Fernseher der Marke Finlux mit 32-Zoll-Bildschirmdiagonale gab es bei allen Berliner Filialen der Elektronikkette Conrad für 177 Euro zum Mitnehmen – bei Amazon kostete das Gerät zwischen 224,87 und 229,82 Euro.

Und auch online gibt es oft günstigere Angebote als Amazon, wie zahlreiche Onlinepreissuchmaschinen zeigen. Damit Amazon trotzdem immer besonders günstig wirkt, bedient sich der Onlineriese eines Tricks, der auch im stationären Handel üblich ist: Die teuren Bestseller, bei denen viele Kunden die Preise vergleichen, sind besonders günstig.

Bei preiswertem Zubehör wie HDMI-Kabeln, bei denen die wenigsten Kunden sich die Mühe machen, Preise zu vergleichen, ist Amazon dagegen oft nicht der günstigste Anbieter. Laut dem Magazin Der Stern analysiert Amazon ständig, welche Produkte gerade besonders gefragt sind und bietet diese besonders günstig an.

Wie Sie den günstigsten Preis bei Amazon bekommen

Zudem passt Amazon fortlaufend die Preise an, berichtet das Magazin weiter. Nach dem „Prinzip Tankstelle“ verändere Amazon bei 20 Prozent der Produkte täglich den Preis – manchmal sogar mehrmals täglich. Wer sparen will, sollte also das von ihm begehrte Produkt über einen Zeitraum von einigen Tagen beobachten. Das iPhone 6s kostete morgens beispielsweise 679,90 Euro, am Nachmittag 699,80 Euro – am frühen Abend war es wieder für den 20 Euro günstigeren Morgenpreis zu haben.

Der Stern zitiert Schätzungen des Startups Boomerang, nach denen Amazon bis zu drei Milliarden Mal am Tag Preise anpasst – in der vergangenen Weihnachtssaison sollen es sogar zehn Milliarden Anpassungen gewesen sein. Auf der Seite Camelcamelcamel können Kunden die Preise von Amazon überwachen lassen – und werden auf Wunsch über Tiefstpreise informiert. Ein Preisverlaufsdiagramm über 18 Monate verrät für jedes Produkt, ob es gerade vergleichsweise günstig oder teuer bei Amazon zu haben ist.

Ein Blick auf die Preisverlaufskurve des beliebten 40-Zoll-Fernsehers UE40JU6550 von Samsung zeigt beispielsweise, dass das Gerät, das Amazon derzeit für 615 Euro anbietet, immer wieder auch für 529,99 Euro angeboten wird. Wer schlau ist, wartet also.

iPhone-Nutzer kaufen manchmal günstiger ein

Keinen Einfluss hat bei Amazon, mit welchem Gerät der Kunde den Onlineshop besucht. Ob Windows -PC, Mac, iPhone oder Android-Smartphone, auf die Preise von Amazon hat das aktuell in Deutschland keine Auswirkung. Das ist bei vielen Onlineshops anders, besonders bei Hotelbuchungen.

Auch wie Kunden auf die Seite des Shops kommen, ist entscheidend. Für Die Welt fand das Startup eBlocker im vergangenen September beispielsweise heraus, dass Kontaktlinsen beim Onlineshop Lensbest günstiger sind, wenn der Shop via Google gefunden wird. Beim Onlinebüroshop bueromarkt-ag.de war es genau umgekehrt. Überraschend: iPhone-Nutzer kauften bei verschiedenen Shops nicht nur günstiger als PC-Nutzer, sondern auch als Android-Nutzer ein.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Welt.

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