V.L.: Vorstand Sascha Herwig, Vorstand Dr. Wolff Graulich, CTO Henning Groß.
Die Element-Vorstände Sascha Herwig, Wolff Graulich und CTO Henning Groß (von links nach rechts)

Henning Groß bezeichnet die Versicherungsindustrie gerne als älteste Branche der Welt. Umso mehr Spaß dürfte es dem CTO von Element machen, eben jenen Markt mit einem Startup aufzumischen. Denn sein Unternehmen aus Berlin ist der erste voll-digitale Schadensversicherer, der eine Lizenz von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) erhält, wie das Startup heute mitteilte. In der Branche kursierte mit Blick auf diesen Schritt schon das Wort „Zeitenwende„.

Element bietet Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherungen an. Das Unternehmen verfolgt dabei einen „Insurance-as-a-platform“-Ansatz. Damit schaffen die Gründer Geschäftspartnern, die möglicherweise eben nicht über eine Versicherungslizenz verfügen, die Gelegenheit, ihren Endkunden das passende Versicherungsmodell anzubieten. Nach Angaben des Unternehmens erstreckt sich die Bandbreite der möglichen Partner von InsurTechs, also Startups, die digitale Versicherungsservices anbieten, ohne eine BaFin-Lizenz zu haben, über etablierte Marken und Händler, die ihr Angebot um Versicherungsleistungen erweitern wollen, bis hin zu klassischen Versicherungen.  

Erst im März 2017 ist Element von der Fintech-Schmiede FinLeap gegründet worden. Die Ambitionen des Startups wurden schnell klar, als mit Wolff Graulich ein langjähriger Axa-Manager als CEO geholt wurde. Mit Henning Groß folgte bald darauf ein Digitalisierungsexperte, der bei Axel Springer die App „Upday“ mitentwickelt hatte. Den Vorstand komplettiert Sascha Herwig. Zudem stößt Richard Hector als CSO neu zu Element, der zuvor unter anderem bei AppNexus tätig war.

Das einzige digitale Startup, das sich bislang um eine BaFin-Lizenz bemüht und auch bekommen hat, ist Ottonova. Allerdings ist das Unternehmen keine Konkurrenz für Element, bietet es doch Krankenversicherungen an. Vergleichbar ist der Schritt von Element mit der Entwicklung der Solarisbank. Das Geldinstitut, das ebenfalls aus der FinLeap-Schmiede stammt, hatte als eines der ersten FinTechs eine Banklizenz erhalten.

BILD: Element