Die Internettochter der Vorarlberger Medienhaus Gruppe VM Digital (www.vm-digital.net) informierte heute in einer Pressemitteilung über die Übernahme von Erento (www.erento.com), einem Marktplatz für Mietartikel. Die Internet-Gruppe übernimmt Erento vollständig, schweigt sich über die Kaufsumme jedoch aus.

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VM Digital will Erento weiter internationalisieren

VM Digital übernimmt Erento vollständig, was sich in der Pressemitteilung beider Unternehmen als eine „erfolgreiche Einigung über die Übernahme aller Anteile der erento GmbH“ liest. Zu den Transaktionsdetails wollen sich die beiden Internet-Unternehmen nicht äußern, es darf wohl aber über einen Exit im niedrigen Millionenbereich spekuliert werden.

Die Übernahme von Erento erfolgte vor allem aus Wachstumsambitionen und für die nahe Zukunft soll auch die Internationalisierung von Erento weiter vorangetrieben werden: „Erento bedeutet für uns die optimale Ergänzung unseres Classified-Portfolios und einen wichtigen Schritt im Rahmen unserer Wachstumsstrategie“, begründet Helmar Hipp, Geschäftsführer der VM Digital, die Übernahme. „Es ist besonders interessant, mit dem für VM Digital neuen Standbein in Berlin die Internationalisierung von Erento und der anderen VM-Digital-Portale voranzutreiben.“ Bisher unterhält Erento neben einem Standort in Berlin auch eine Niederlassung in Großbritannien.

VM Digital ist eine Internet-Gruppe von Special-Interest- und Classified-Portalen und bildet zusammen mit Quoka (www.quoka.de) die Internet-Gruppe des Vorarlberger Medienhauses im deutschsprachigen Raum. Zur VM-Digital-Gruppe gehören Webseiten wie der Pferde-Marktplatz und das Reiterportal Pferde.de (www.pferde.de) oder das Motorradportal Bikerszene (www.bikerszene.de). VM Digital bringt es auf eine Reihe Special-Interest-Portale, die qualitativ aber eher durchschnittlich erscheinen. Daneben investiert das Unternehmen selektiv in Minderheitsbeteiligungen wie Mamiweb (www.mamiweb.de) oder KennstDuEinen (www.kennstdueinen.de).

Erento-CEO Oliver Weyergraf gibt zu Protokoll, dass „Gespräche mit mehreren Interessenten in diesem Prozess“ geführt wurden, doch VM Digital hätte die beste Übereinstimmung bedeutet: „Wir können unsere Vermietungs- und Onlinekompetenz sowie unsere Marktkenntnisse einbringen und selbst von VM Digital und ihren Beteiligungen profitieren, um das Wachstum unserer Plattform im In- und Ausland weiter zu beschleunigen.“

Wozu kann es Erento noch bringen?

Erento ist ein Marktplatz für Mietartikel im Internet, auf dem Nutzer sich Alltagsgegenstände gegen eine Gebühr ausleihen können. Ähnlich dem Prinzip von ImmobilienScout24 (www.immobilienscout24.de) können auf Erento Anbieter gegenständliche Miet-Objekte einstellen, die dann von Nutzern ausgeliehen werden können. Zuletzt brachte es Erento laut eigenen Angaben auf über 1,2 Millionen Artikel von rund einer Million Nutzern, die in mehr als 30 Ländern aktiv sind. Damit bezeichnet sich Erento als weltweit größten Marktplatz für das Mieten und Vermieten im Internet.

Gegründet von Christian Möller und Uwe Kampschulte im Jahr 2003, wurde Erento in den Folgejahren von Oliver Weyergraf geleitet und durch den European Founders Fund (EFF) (www.europeanfounders.com) und Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com) finanziert. Erst im Oktober letzten Jahres stellte Erento sein Geschäftsmodell um: Wurde zuvor auf eine Mischung aus Einstellgebühr und Provision gesetzt, hat Erento inzwischen den Provisionsanteil gestrichen und seine Einstellgebühren deutlich erhöht.

Währendessen setzt Konkurrent Miet24 (www.miet24.de) weiterhin auf einen Provisionsansatz und wählt damit eine andere Strategie. Für Erento dürfte sich dieser Ansatz nicht gerechnet haben, weil den Händlern in Sachen Geschäftsabschluss vertraut werden musste. Bestätigten diese eine Transaktion nicht, ging Erento leer aus. Insgesamt dürfte das Geschäftsmodell beider Portale aber überschaubar lukrativ sein, bisher hob der Mietmarktplatz-Ansatz nicht so wirklich ab. Inwieweit VM Digital dem Geschäftsmodell nun zu einer weiteren Entwicklung verhelfen kann, wird die Zeit zeigen. Durch seine Offline-Online-Verbindung ist der Marktplatz-Ansatz für Mietartikel aber sicherlich herausfordernd.

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