Erfolgreiche Frauen zehn Gebote

Über die Kunst, als Frau beruflich erfolgreich zu sein

Gemäß Facebook-Managerin und Bestsellerautorin Sheryl Sandberg (2013) gibt es weniger Frauen als Männer, die eine Selbständigkeit, Führungsposition oder proaktiv höhere Gehaltsklassen anstreben. Frauen haben diesbezüglich eine ambivalente Haltung, auch wenn zahlreiche Studien das damit verbundene schlummernde Potential bestätigen.

Kaum auszumalen, sollte es eines Tages gelingen, dieses zu heben. Dann würden Frauen die Hälfte aller Unternehmen und Männer die Hälfte aller Haushalte führen. Sicher eine bessere Welt, denn die Regeln der Ökonomie lehren, dass sich die kollektive Leistung verbessert, wenn die gesamten zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen und Talente ausgeschöpft werden.

Barrieren im Job

Frauen haben es im Berufsleben mit echten Hindernissen zu tun. Mal abgesehen von äußeren Barrieren wie fehlenden Lösungen zur Kinderbetreuung, die nötig wären, um Karriereziele und Kinder gleichermaßen unter einen Hut zu bekommen, sind Männer von Natur aus beruflich mutiger und finden einfacher Förderer.

Frauen müssen sich deutlich mehr beweisen und werden nicht nur aufgrund ihres Potenzials, sondern aufgrund einer langen Liste an vergangenen Erfolgen befördert.

Wer das Spiel nicht kennt, kann nicht gewinnen

Es gibt viele individuelle Gründe für Motivationshindernisse in eine Selbständigkeit, Führungsfunktion oder den nächsten Schritt. Liegt eine Ursache darin, dass frau entsprechende Spielregeln nicht bewusst sind, kann das Spiel nicht gewonnen werden. Das von Asgodom (2009) beschriebene männliche Prinzip des Höher, Schneller, Weiter, der unbegrenzten Möglichkeiten und des „anything goes“ sollte keinesfalls charakteristisch weibliche Strategien des Bewahrens, Abwägens und der Nachhaltigkeit ersetzen.

Es sollte von Frauen jedoch auch keinesfalls ignoriert werden, denn wer sich in einem typisch männlich dominierten Umfeld bewegt, sollte wissen, wie formelle und informelle Gegebenheiten im Business funktionieren, um langfristig seinen Platz in diesem System zu verbessern und wenn die Zeit reif ist, selbst zum Zuge zu kommen.

Mentale Selbstsabotage

Im Hinblick auf handfeste Hindernisse im Berufsleben von Frauen kommen gerade innere Barrieren zum Tragen. Jede Frau kennt das Phänomen, des Sich-selbst-Sabotierens, nicht allem und allen gerecht zu werden und das damit verbundene unwohle Gefühl, sich einmal wieder mehr im Kreis zu drehen, auf der Stelle zu treten und mit angezogener Handbremse unterwegs zu sein.

Petra Bock (2013) bringt es auf den Punkt und fasst das, was Frauen an dieser Stelle mit sich machen, als Mindfuck zusammen. Die Lücke zwischen den eigenen Möglichkeiten und dem tatsächlichen (beruflichen) Leben schafft frau oftmals ganz allein. Da bedarf es keiner äußeren Barrieren und dominanten männlichen Kollegen.

Das Streben nach Perfektionismus, sich klein zu halten, berufliche Leistungen und Talente als Selbstverständlichkeit zu deklarieren, ständiges Ja-Sagen, alles allein zu meistern und den Fehler stets bei sich suchen zu wollen, führt oftmals zu fehlendem Mut, Chancen zu ergreifen und klar definierte, persönlich erfüllende Ziele zu verfolgen.

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Seminartipp: Autorin Nicole Engel gibt am 20. Februar 2014 ein Seminar für Gründerszene und wird Professional Women gezielt darauf vorbereiten, wie sie ihren nächsten Karriereschritt in Angriff nehmen.

Bild: 122645 (Toni Anett Kuchinke) / PantherMedia

Erfolgreiche Frauen Zehn Gebote

Zehn Gebote als erfolgswirksame Denkstrategien

Beruflicher Erfolg kommt nicht von allein. Jede ist selbst Expertin für ihr Leben und hat damit ihr persönliches Vorankommen in der Hand. Mit zehn erfolgswirksamen Denkstrategien kann frau sich fit für ihren persönlichen Erfolg machen. Ran an die zehn Gebote und Schluss mit der Selbstsabotage:

1.  Begrenzte Glaubensmuster überwinden

Oft kommen unbewusste innere Stimmen zum Tragen, die dazu führen, dass Frauen sich beruflich in großen wie in kleinen Dingen selbst bremsen. Sie haben die negativen Botschaften, die sie ihr ganzes Leben zu hören bekommen – nicht forsch und aggressiv und stets auf das Wohl aller bedacht zu sein – verinnerlicht. Um Einfluss zu erlangen und tatsächlich beruflich voran zu kommen, sollten diese inneren Stimmen bewusst entlarvt und durch neue ersetzt werden.

2.  Stärken erkennen und das eigene Potenzial ausschöpfen

Die Überzeugung, etwas nicht 100-prozentig zu können und zu scheitern, hindert Frauen daran, beruflich selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Unsicherheiten sind normal und mitunter teilweise angebracht. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist dennoch unabdingbar, um an die eigene Leistungsfähigkeit zu glauben. Strategien, wie das Hinterfragen, was einen persönlich ausmacht, gegebenenfalls mit Hilfe von Kollegen, oder das Bewusstmachen vergangener Erfolge und die Analyse der entsprechenden Erfolgsfaktoren führen zu deutlich mehr Zuversicht.

3Ziele definieren und konsequent verfolgen

Ohne konkrete Ziele kein Erfolg. Die eigene berufliche Perspektive zu beleuchten und in Verbindung damit konkrete, erreichbare, persönlich herausfordernde und erfüllende Ziele zu formulieren, fällt vielen schwer. Auf dem Weg zur Beantwortung der Frage „Wo will ich hin?“ trifft frau auf die herausfordernden Fragen „Wer bin ich?“ und „Was kann ich?“ (siehe Regel Nr. 2). Mindestens genauso herausfordernd ist es, am Ball zu bleiben und sich nicht vorschnell verunsichern zu lassen. Auf Besserwisser und Nörgler wird frau immer treffen. Sich nicht vom Weg abbringen zu lassen, ist wahrlich eine Lebensaufgabe.

4.  Grenzen setzen

Bei Bedarf freundlich, aber bestimmt und deutlich „Nein“ zu sagen, ist eine Kunst und sollte von Frauen unbedingt gelernt werden, ohne sich dabei schlecht zu fühlen. Nur so kann frau ihren Standpunkt selbstbewusst vertreten und ihre priorisierten Anliegen zielstrebig verfolgen.

5.  Goodbye, Perfektionismus

Perfektionismus ist ein Anspruch, der sich nicht erfüllen lässt und somit Gift für das eigene Potenzial ist. Oftmals reichen 80 Prozent, um den Kunden oder den Chef zufrieden zu stellen.

6.  Präsenz und Kompetenz vermitteln

Aufgrund von Unsicherheit und dem Unterschätzen der eigenen Fähigkeiten entscheiden sich Frauen oft dafür, von der Seitenlinie aus zuzusehen, anstelle die Spielführung zu übernehmen, wozu sie in den meisten Fällen in der Lage sind. Es fällt schwer, sich jemanden als Führungskraft vorzustellen, wenn diese stets darauf wartet, dass ihr Anweisungen gegeben werden.

7.  Chancen erkennen und ergreifen

Wichtig ist das Lernen, „richtig“ zu scheitern und gezielt Chancen zu nutzen. Wer nichts tut, vermeidet Fehler und Enttäuschungen. Doch wie im Leistungssport: Profi wird nur die, die ständig übt. Und sei es, darum, etwas zum ersten Mal zu tun und sich auszuprobieren, auch wenn frau nicht der Hälfte des Anforderungsprofils entspricht, oder wenn es schwierig zu werden scheint, weil frau trotz mangelnder Führungserfahrung ein Projektteam leiten muss.

Die Kunst des positiven Scheiterns ist es, zu akzeptieren, dass Misserfolge keine Niederlage, sondern Teil des Lebens und damit Gelegenheit sind, sich weiter zu entwickeln.

8.  Auf sich aufmerksam machen

„Klappern für das eigene Handwerk“ ist eine uralte Vertriebsweisheit, die jedoch gerade Frauen zuwider ist. In einem immer komplexer werdenden Jobumfeld mit zunehmend globalem Wettbewerb sind zurückhaltende Strategien fern eines „Hurra, hier bin ich und das kann ich“ wenig erfolgsversprechend. Die richtige Eigen-PR ist unerlässlich.

9.  Erfolge genießen

Frauen neigen dazu, sich auf ihre Misserfolge zu konzentrieren und Erfolge als reine Glücksfälle anzusehen anstelle als Ergebnis der eigenen Leistungsfähigkeit. Es lohnt sich, sich bewusst auf die eigenen Leistungen zu konzentrieren und zu formulieren, welchen konkreten Anteil frau am Erfolg hatte. Für das eigene Selbstbewusstsein lohnt es sich noch mehr, diese Erfolge mit anderen zu teilen und dafür positives Feedback und Bestätigung zu erhalten und im Zuge dessen Kompetenz zu vermitteln und auf sich aufmerksam zu machen (vgl. Regel Nr. 6 und Regel Nr. 8).

10. Unterstützung suchen und annehmen

Nicht alles mit sich selbst ausmachen und alles auf den eigenen Schultern tragen zu müssen, kann mehr als befreiend sein. Das effiziente Nutzen erstklassiger Netzwerke, die Teilnahme an einem Mentoring und aus Geben und NEHMEN eine Tugend zu machen, sind erfolgswirksame Strategien, die Berücksichtigung finden sollten.

Seminartipp: Autorin Nicole Engel gibt am 20. Februar 2014 ein Seminar für Gründerszene und wird Professional Women gezielt darauf vorbereiten, wie sie ihren nächsten Karriereschritt in Angriff nehmen.

Literatur:
Sabine Asgodom (2009): Das Glück der Pellkartoffeln. München: Kösel Verlag.
Petra Bock (2013): MINDFUCK. Das Coaching. Wie Sie mentale Selbstsabotage überwinden. München: Knaur Verlag.
Sheryl Sandberg (2013): Lean In. Frauen und der Wille zum Erfolg. Berlin: Econ Verlag.
Bild: 122645 (Toni Anett Kuchinke) / PantherMedia