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Der Apple-Campus in den USA

Über schlechte Arbeitszustände bei chinesischen Apple-Zulieferern wie Foxconn las man schon häufig. Doch jetzt erhebt eine Informatikerin aus Wien schwere Vorwürfe gegen den Technologie-Konzern: Die Informatikerin Daniela Kickl arbeitete drei Jahre lang in der Europazentrale im irischen Cork, zunächst in der Abteilung „Technical Support“ und dann beim „Customer Support“. Darüber schrieb sie ein Buch.

„Apple intern – Drei Jahre in der Europa-Zentrale des Technologie-Multis“ lautet der Titel des 288 Seiten langen Werks. Nichts sei in der Europazentrale, wie es nach außen scheint, berichtet die Informatikerin. Statt auf Individualität und Kreativität zu setzen, müssten die Mitarbeiter wie in Hühnerfarmen funktionieren. Ihr Vorwurf: Mitarbeiter dürfen nur acht Minuten pro Tag auf die Toilette gehen. Werden Vorgaben nicht erfüllt, hat das Konsequenzen, wie beispielsweise der Entgeld-Ausfall bei Krankheit. Die Folge seien Demotivation, Burnout und Selbstmorde. „Ich habe mich gefühlt, als hätten Maschinen bereits die Macht über uns Menschen übernommen“, so die Autorin.

Ein Dossier über die Arbeitszustände hat die Mitarbeiterin nach eigenen Aussagen auch an Apple-Chef Tim Cook geschickt – aber keine Reaktion erhalten. Mittlerweile hatte die zweifache Mutter ihren letzten Arbeitstag bei Apple. Ihr Buch (Preis: 21,90 Euro) erscheint am 18. März und ist bei Amazon vorbestellbar. Apple hat zu den Vorwürfen bislang noch nicht Stellung genommen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Computer Bild online.

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