cyborg

Schon mal von der Church of Google gehört? Seit Jahren glauben die Anhänger des Googlism, dass die Suchmaschine eine Art Gott sei und haben dafür neun vermeintliche Beweise vorgelegt. In der Begründung heißt es etwa, dass Google allwissend sei, immerhin horte die Suchmaschine Milliarden von Informationen. Zudem sei sie unsterblich und könne angebetet werden, über eine Suchanfrage, so die Aussage der Google-Jünger.

So richtig ernst gemeint ist das allerdings nicht. Und mit wahrscheinlich nur wenigen Anhängern und gerade mal 2.000 Likes auf Facebook ist es für Googlism noch ein weiter Weg, als Weltreligion zu gelten. Zum Vergleich: Das Judentum hat etwa 15 Millionen Anhänger, das Christentum über zwei Milliarden.

Trotzdem gibt es nun aus dem Google-Umfeld einen weiteren Vorstoß, eine Religion zu starten. Ex-Alphabet-Manager Anthony Levandowski hat dazu „Way of the Future“ gegründet, bereits vor zwei Jahren, wie Wired herausfand.

Levandowski will demnach eine Gottheit bauen, die auf künstlicher Intelligenz basiert. Viel mehr ist über die neue KI-Religion allerdings nicht bekannt. Laut eingereichter Dokumente sei jedoch eines der Ziele, „durch Verständnis und Anbetung der Gottheit zur Verbesserung der Gesellschaft beizutragen“. Das klingt gut. Singularität, wir kommen! Weniger begeistert dürfte Tesla-Chef Elon Musk sein. Der Visionär ist selbst im Bereich KI tätig, warnt aber immer wieder vor den Folgen einer Superintelligenz.

Auch Anthony Levandowski ist kein Neuling im Bereich künstlicher Intelligenz. Der Manager arbeitete eine Zeit lang für das Google-Projekt Waymo, das einen selbstfahrenden Van entwickelt. Später schied er bei der Google-Tochter aus und startete Otto, ein Startup, das sich auf selbstfahrende LKW spezialisierte und von Uber gekauft wurde. Bei seinem neuen Arbeitgeber soll Levandowski allerdings vertrauliche Google-Informationen geleakt haben. Waymo verklagt Uber deshalb derzeit auf mehrere Milliarden Dollar. Levandowski wurde im Zuge dieses Rechtsstreits kurzerhand von Uber gefeuert.

Bild: Getty Images / Donald Iain Smith