Ein Deal ist ein Deal, wenn ein Deal ein Deal ist
In der jüngsten Kolumne habe ich mich mit der Frage, ob und wann ein Exit richtig ist, beschäftigt. Wenn nun klar ist, dass ein Unternehmensverkauf bevorsteht, steuert das Gründer- beziehungsweise Management-Team auf weitere Herausforderungen. Um diese geht es in dem heutigen Beitrag. Selbst, wenn die Gründer in der letzten Phase der Exit-Verhandlungen stecken und eigentlich nichts mehr schief gehen kann, sollten sie niemals das operative Geschäft vernachlässigen. Zum einen kann der Deal noch immer platzen, zum anderen sind häufig Earn-outs– Anteile des Kaufpreises, die zu einem späteren Zeitpunkt erfolgsabhängig bezahlt werden – Bestandteil des Unternehmensverkaufs. Um die Earn-out-Ziele zu erreichen, macht es also Sinn weiterhin Vollgas zu geben.
Die wichtigsten Verhandlungspunkte
In den meisten Fällen hat es sich bewährt, einen M&A-Berater hinzu zu ziehen, um in den Verhandlungen Fehler zu vermeiden und die Interessen der verkaufenden Shareholder professionell zu unterstützen. Es gibt zahlreiche Kleinigkeiten. Hier sind einige der wichtigen Punkte:
- Welcher ist der Preis- beziehungsweise Unternehmenswert?
- Welche ist die Art und Weise der Zahlung?
- Wie hoch ist der treuhänderisch hinterlegte Betrag? (Escrow-Amount)
- Welche Garantien geben die Gründer beziehungsweise Shareholder?
- Wie werden Earn-outs bezahlt?
- Wie lange bleibt das Gründer-/Management-Team nach dem Exit im Unternehmen?
Das Team zusammen halten
Vielleicht haben die Gründer und deren Partner ja eine weitere Gründungsidee. Mit einem erprobten Team lassen sich neue Ideen gut umsetzen und alle Beteiligten wissen, worauf sie sich einlassen.
Die Exit-Party feiern
Wenn zu gegebener Zeit alles unterschrieben ist, das Geld auf den Konten der verkaufenden Gründer oder Shareholder eingegangen ist, dann ist es Zeit, den Exit zu feiern. Lasst die Korken knallen.
Haben kommt von Halten
Ich habe in den vergangenen Jahren einige Gründer gesehen, die durch den Verkauf des Unternehmens kleine und große Vermögen machten. Leider waren diese schnell verpufft. Es gibt Profis für die Vermögensverwaltung und es gilt, sich bei der Anlagestrategie Zeit zu nehmen. Auch können erfolgreiche Unternehmer viel Geld als unglückliche Business-Angels verlieren. Mit dem Exit enden die Herausforderungen des Startups, die anfangs damit begannen, das Team zu komplettieren.