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Etventure-Mitgründer Philipp Depiereux

Die Berliner Digitalberatung Etventure steht nach Informationen von Gründerszene kurz davor, übernommen zu werden. Demnach existiert bereits eine unterschriebene Absichtserklärung für den Verkauf, formelle Prüfungen wie die des Kartellamts stehen aber in den kommenden Wochen noch aus.

Käufer ist die große Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY (ehemals Ernst & Young), die weltweit mehr als 230.000 Mitarbeiter beschäftigt und im vergangenen Geschäftsjahr knapp 30 Milliarden US-Dollar umgesetzt hat.

Auf Nachfrage von Gründerszene bestätigt ein EY-Sprecher: „Es gibt eine verbindliche Absichtserklärung über den Erwerb von Etventure durch EY. Der Kaufprozess ist noch nicht abgeschlossen.“ Etventure kommentiert dies nicht.

Die im Jahr 2010 von Philipp Depiereux, Philipp Herrmann und Christian Lüdtke gestartete Beratungs- und Coachingfirma setzte 2016 etwa 20 Millionen Euro um und ist profitabel. Mittlerweile arbeiten etwa 250 Angestellte für Etventure. Aus dem Unternehmensumfeld heißt es, die Gründer blieben auch nach einer Übernahme an Bord. Voraussichtlich werde die Marke bestehen bleiben, mit EY im Rücken wolle man nun besonders international stark wachsen.

Abgesehen von dem Beratungs- und Coaching-Geschäft betreibt Etventure einen Startup-Hub, in welchem neue Unternehmen aufgebaut werden. Zuletzt bekam beispielsweise das Mikrojob-Startup POSpulse drei Millionen Euro von Investoren. Etventure hatte es 2014 gegründet und hält nach eigenen Angaben mittlerweile insgesamt etwa 50 Beteiligungen an zum Teil selbst gegründeten Startups.

Die Beratungsfirma gibt auf ihrer Webseite außerdem an, seit der Gründung mehr als 150 Projekte bearbeitet zu haben. Vergangenes Jahr erweiterte sie noch ihre Aktivitäten durch eine Kooperation mit der Unternehmensberatung Kienbaum: So will das Etventure-Team geeignete Fach- und Führungskräfte für Unternehmenskunden finden. 

Zuletzt kommunizierte die Beratung, mehr als 20 Kunden wie den Stahlkonzern Klöckner, die Wüstenrot & Württembergische Versicherungen und die Deutsche Bahn zu betreuen.

Bild: Etventure GmbH