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Nach der Kritik von Datenschützern reagiert Facebook und legt den Abgleich von Nutzerdaten mit WhatsApp vorerst auf Eis. Diese Maßnahme soll Zeit für einen Dialog schaffen, in dem die Bedenken nach Möglichkeit aus der Welt geschafft werden sollen.

Der vorläufige Stopp der Weitergabe von WhatsApp-Nutzerdaten an Facebook soll Behördenvertretern die Möglichkeit geben, ihre Bedenken zum Ausdruck zu bringen. Auf der anderen Seite will sich der Social-Media-Dienst nach eigenen Angaben Zeit nehmen, die Kritik abzuwägen, wie unter anderem Spiegel Online berichtet.

Zum Hintergrund: Nach der Übernahme durch Facebook hatte WhatsApp Ende August angekündigt, die Telefonnummern seiner Nutzer an den Mutterkonzern weiterzugeben. Darüber hinaus sollte Facebook auch darüber informiert werden, wie oft die einzelnen Nutzer den Messenger-Dienst verwenden. Als Begründung nannte WhatsApp dabei, sowohl die personalisierte Werbung als auch die Vorschläge für neue Freunde bei Facebook optimieren zu wollen. Diese Pläne riefen allerdings die europäischen Datenschützer auf den Plan.

Der Grund: Die Nutzer konnten der Verwendung ihrer Daten für die fortschreitende Personalisierung der Werbung und die Suche nach potenziellen neuen Kontakten widersprechen. Die Weitergabe der Telefonnummer sollte dagegen eine zwingende Voraussetzung sein, um den Messenger-Dienst weiter nutzen zu können. Dieses Vorgehen hatte zum Beispiel der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar kritisiert und gefordert, dass die Nutzer selbst entscheiden sollten, ob sie einer Weitergabe ihrer Daten zustimmen oder nicht.

Rückendeckung hatte er dabei von seiner britischen Kollegin Elizabeth Denham erhalten. Sie hatte die beinahe beiläufige Art und Weise kritisiert, in der die WhatsApp-Nutzer über die Änderungen im Hinblick auf den Datenaustausch informiert wurden. So bemängelte sie nicht nur die Weitergabe der WhatsApp-Daten an Facebook an sich, sondern auch die damit verbundene Informationspolitik.

Mit dem vorläufigen Stopp des Datenabgleichs mit WhatsApp reagiert Facebook nun also auf die vorgetragene Kritik der Datenschützer. Dabei hatte das Unternehmen zunächst Widerspruch eingelegt und darauf verwiesen, dass die irische Datenschutzbehörde zuständig sei, weil sich das europäische Facebook-Hauptquartier dort befinde. Nachdem aber auch die irischen Behördenvertreter den Fall prüfen, hat Facebook nun entsprechend reagiert.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.

Bild: Facebook