Sehen so die selbstfahrenden Fahrräder der Zukunft aus?

Ein Auto so auszustatten, dass es autonom fährt, ist eine große technische Herausforderung. Ein Fahrrad selbstständig fahren zu lassen, erscheint auf den ersten Blick noch schwieriger. Das brandneue Startup Comodule aus Berlin, das 2014 aus dem Startup-Bootcamp hervor gegangen ist, hat sich trotzdem gefragt, ob es möglich ist, ein Fahrrad mit so viel Technologie vollzustopfen, dass es am Ende alleine fahren kann.

 Als ersten Schritt in diese Richtung, hat das Unternehmen eine App entwickelt, die E-Bikes vernetzen soll. Sie verbindet den Fahrradfahrer und das Fahrrad mit dem Hersteller. Der User bekommt eine App, die neben einem Navigationssystem auch eine direkte Verbindung zu einem Reparaturservice anbietet. Der nächste Schritt, ein selbständig fahrendes E-Bike zu konstruieren, lag da offenbar nahe. Kristjan Maruste, CEO von Comodule erklärt: „Wir wollten vor allem auch den Dialog darüber starten, wie man in Zukunft autonome E-Bikes einsetzen kann. Das kann zum Beispiel das Fahrrad eines Postboten sein, das ihm folgt, wenn er mal ein paar Schritte zu Fuss gehen muss. Auch der Einsatz autonomer Lasträder in Kriegsgebieten ist denkbar.“

Das auf der Messe Eurobike vorgestellte Lastrad basiert auf einem Veleon Lastrad, das so schon von der Deutschen Post genutzt wird. Comodule hat den vorderen Laderaum mit Technik vollgestopft. Das E-Bike lässt sich nun mittels einer App komplett fernsteuern. Mit dem Smartphone kann man es beschleunigen, abbremsen und auch lenken. Allerdings fährt es nicht komplett autonom, so wie es in Zukunft die Autos machen sollen. Hierfür müsste das Fahrrad mit teueren Sensoren und Kameras bestückt werden, die es ihm erlauben, seine Umwelt zu erkennen. Grundsätzlich unmöglich ist dies jedoch nicht.

Ob der Prototyp in Serie gehen wird, ist die nächste Frage. Einsatzmöglichkeiten sind jedenfalls vorhanden – mit verschiedenen Lieferdiensten gäbe es laut Comodule bereits Unternehmen, die großes Interesse an der Neuentwicklung haben.