Kinder schätzen interaktive Screens. Fernsehen ist einfach zu langweilig.

Kinder legen nur sehr ungern ihre mobilen Geräte aus der Hand. Das kann man jeden Tag in der freien Wildbahn beobachten. Viele Kids sind inzwischen so besessen von ihren mobilen Bildschirmen, dass 41 Prozent der 2- bis 12-Jährigen sogar auf Süßigkeiten verzichten würden, wenn sie dafür weiter das Smartphone oder Tablet nutzen dürften. Das hat eine eine US-Studie ergeben, an der mehr als 800 Eltern teilgenommen haben.

Mehr als die Hälfte der befragten Eltern geben an, dass ihre Kinder inzwischen lieber auf dem Handheld Videos schauen, als sich vor den Fernseher zu setzen. Viele Erziehungsberechtigte sind inzwischen so genervt vom ewigen Starren auf das Smartphone, dass sie manchmal die Geräte ihrer Kinder konfiszieren. Der Fernseher wird dann als eine Art Bestrafung eingesetzt. Unter dem Motto: „Du legst jetzt mal das Smartphone aus der Hand und schaust gefälligst Fernsehen.“ Man kann sich ausmalen, was das für ihren Medienkonsum bedeutet, wenn diese Kinder älter werden. Treue TV-Zuschauer werden sie wahrscheinlich nicht.

TV2ndScreen 2015 from Miner & Co. Studio on Vimeo.

Ein Vater sagt in diesem Video, das die Studie begleitet: „Das schlimmste, was ich tun kann, ist meinen Kindern das iPad wegzunehmen. Und die größte Strafe ist, die Kinder zum Fernsehen zu zwingen.“ Ein kleiner Junge, vielleicht fünf oder sechs Jahre alt, sagt: „Fernsehen ist nicht cool, weil man es nicht kontrollieren kann.“ Und dann stöbert er in seinen abonnierten Youtube-Kanälen und Apps. Vielleicht sollte er später Medienwissenschaften studieren. Sein knappes Fazit müsste Fernsehmanager eigentlich schaudern lassen: „Well, basically, TV sucks.“ Die Kinderkanäle in den USA verlieren übrigens gerade bis zu 30 Prozent ihrer Reichweite in der jüngsten Zielgruppe.

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