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Finanzstaatssekretär Jens Spahn an der Seite von Kanzlerin Angela Merkel

Verbraucher in Deutschland sollen sich bald alleine mit ihrem Online-Banking-Login auf allen möglichen Seiten im Internet ausweisen können. „Ziel ist es, eine digitale Identität zu schaffen, die jeder überall nutzen kann“, sagte Jens Spahn (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, im Gespräch mit der Welt.

Viele Onlineshops setzen bislang auf andere Verfahren. Kunden können beispielsweise bestehende Logins von US-Unternehmen wie Facebook zur Anmeldung nutzen. Spahn will nun gemeinsam mit der heimischen Finanzwirtschaft ein System voranbringen, bei dem alle Daten auf deutschen Servern liegen und das von deutschen Stellen reguliert wird.

Das ist ein Ergebnis der ersten Sitzung des neu geschaffenen Fintech-Rats der Bundesregierung. Das 20-köpfige Gremium, das sich mit der Zukunft der Finanzwirtschaft beschäftigt, setzt sich aus Vertretern von Fintech-Startups, von etablierten Banken und Versicherungen sowie aus Wissenschaftlern und Vertretern der Finanzaufsicht zusammen. Spahn ist innerhalb der Bundesregierung für den Bereich verantwortlich.

Große Ziele für Deutschland

Neben dem Thema Identitätsnachweis haben die Experten vor allem die Blockchain-Technologie als großes Zukunftsthema ausgemacht. Dem Verfahren, auf dem beispielsweise die Kryptowährung Bitcoin basiert, wird zugetraut, dass es die Art und Weise, wie Bankgeschäfte erledigt werden und ganz allgemein Verträge zustande kommen, grundlegend verändert.

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Deutschland sei bei dem Thema, an dem Finanzdienstleister weltweit arbeiten, vorne mit dabei, sagte Spahn. „Jetzt gilt es, die vorhandene Kompetenz auf die Straße zu bringen“, erklärte er die Rolle des Rates, der einmal im Quartal zusammenkommen soll.

Der Anspruch sei: Entwicklungen früh wahrnehmen und gemeinsam im Zusammenspiel mit Unternehmen, Aufsicht und Politik gestalten. Spahn: „Wir wollen Deutschland zum Fintech-Hub Nummer eins in Kontinentaleuropa machen.“

Dieser Text erschien zuerst bei Welt.de.

Bild: Getty Images / Volker Hartmann