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Die Fitrate-Gründer Vahid Imani und Jörg Lehmeier (von links)

Eigentlich will Vahid Imani ein ruhiges Wochenende mit seiner Freundin verbringen. Kurz bevor er am Freitag das Büro verlässt, prüft der Fitrate-Gründer noch schnell den Kunden-Newsletter. Wie jede Woche sollten die Fitness-Neuigkeiten des Startup an rund 2.000 Leute verschickt werden. Darunter befindet sich auch ein kleiner und durchaus authentisch wirkender Aprilscherz: „Philipp Lahm investiert in Münchner Sport Startup Fitrate.“ Dem Gründer gefällt die Idee, die von einem Mitarbeiter aus dem Marketing stammt. Der Newsletter geht so raus.

Doch dann nimmt der Ärger seinen Lauf. Der Marketing-Mitarbeiter hält seinen Scherz für so gut, dass er die Meldung auch über den Presseverteiler streut. So zumindest schildert es Gründer Vahid Imani gegenüber Gründerszene: „Das war nicht mit den Gründern abgesprochen.“ Kurze Zeit später greift der Sport-Informations-Dienst (SID) die Neuigkeit auf, dessen Meldung wird von vielen Medien übernommen, sogar Bild.de ist dabei. Und: Alle gehen davon aus, dass die Nachricht stimmt. Bei Fitrate fragt keiner der Journalisten nach.

Imani weiß, dass die Meldung eine Ente ist, aber er kann sie nicht mehr einfangen. Zwei Mal ruft er das Management von Philipp Lahm an und entschuldigt sich. „Das war keine böse PR-Nummer von uns“, betont er. Er habe zwar zugestimmt, den Aprilscherz an die Fitrate-Kunden zu verschicken, jedoch nicht an die Presse.

Lahms Manager hat inzwischen eine Klage gegen das Startup angedroht. Sollte die Sache vor Gericht landen, könnte der Scherz die Gründer teuer zu stehen bekommen. Ob es wirklich dazu kommen wird, ist unklar. „Ich habe keine Ahnung, was nun passieren wird“, sagt Imani. Details aus den Telefonaten mit dem Lahm-Management will er nicht verraten.

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Der Bayern-Profi Philipp Lahm nach der Siegesfeier mit dem Kuvert von Fitrate in der Hand. (Bild: Fitrate)

Eine Sache will Imani noch loswerden. Ein Teil der Geschichte sei nämlich wahr. So hätten die Gründer tatsächlich den Fußball-Profi nach der Meisterfeier am Münchner Rathaus abgepasst und ihm eine Kundenkarte in die Hand gedrückt. Lahm habe sich sogar eine Weile mit ihm unterhalten, behauptet Imani. Um ein mögliches Investment sei es dabei allerdings nicht gegangen. 

In der offiziellen Stellungnahme schreibt Imani: „Es tut mir sehr leid, dass wir mit der Meldung eine solche Welle ausgelöst haben. Der erste April scheint nicht mehr zu sein, was er einmal war. Wir als Sportler stehen aber zu unserem Fehler und werden Philipp Lahm Angebote unterbreiten, wie wir das gerade biegen können wie etwa eine Spende an die Philipp Lahm Stiftung.“

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Bild: Fitrate