Flying Ende
Flying Ende Ein Teil des zuletzt siebenköpfigen Flying-Teams: Die Gründer Andrew Spitz (Creative Director), Kathryn Kindinger (Art Director), Markus Schmeiduch (Head of Product) und Panos Meyer (CEO) (v.l.)

Flying auf dem Boden der Tatsachen gelandet

Das Hamburger Startup Seat 4a gibt das Ende seiner Vielflieger-App Flying bekannt. Wie das Wall Street Journal Deutschland nach einem Gespräch mit Flying-CEO Panos Meyer berichtet, soll das Startup an einer fehlenden Anschlussfinanzierung gescheitert sein. Zwar hätten zwei Finanzierungsoptionen vorgelegen, diese hätten aber nicht den Erwartungen des Jungunternehmens entsprochen.

Anstelle eines – bei anderen Startups nicht seltenen – leisen Abgangs zelebriert das Unternehmen sein Ende geradezu. In einem Blogbeitrag verabschiedet sich das Team mit einem „Prost!“ bei einem Glas Wodka-Champagner und lässt die jungen Jahre des Startups in Erzählungen, Bildern, Videos und Infografiken auf seiner Website Revue passieren. „Der Startup-Flug mit Flying war ein großartiges Erlebnis. Wir hatten große Träume, haben hart gearbeitet und hatten dabei viel Spaß. […] Nach zwei Jahren, in denen wir viel Zeit, Geld und Energie investiert haben, sind wir nun an einem Punkt, an dem wir uns verabschieden müssen. Das Leben ist zu kurz!“, schreibt das Team auf der Webseite.

Ex-Golf.de-Geschäftsführer Panos Meyer hatte Flying 2012 gemeinsam mit Markus Schmeiduch, Andrew Spitz und Kathryn Kindinger gegründet und die iOS-App 2013 an den Start gebracht. Die App war als Anwendung für Vielflieger konzipiert. Unter anderem bietet Flying einen Airline-übergreifenden Boardingpass, der mit weltweit jeder Airline kompatibel ist. Anstehende und absolvierte Flüge werden gelistet, durch Infografiken wird in der App das eigene Flugverhalten veranschaulicht. Darüber hinaus kann man sich auf einem Leaderboard mit seinen Freunden messen und eigene Flüge teilen oder den Flügen seiner Freunde folgen und diese kommentieren. Durch eine Partnerschaft mit Flightright können sich Nutzer zudem über etwaig bestehende Entschädigungsansprüche bei Airlines informieren. Konkurrent ist das Münchner Startup Mileways.

Gestern veröffentlichte Flying mit „Dreamliner“ ein letztes Update der App – angekündigt als „großartigstes Update aller Zeiten“, mit einigen neuen Features wie Visualisierungen zu absolvierten Flugstrecken. Seitdem ist es Nutzern nicht mehr möglich, neue Flüge in der App hinzuzufügen. Auf Anfrage sollen sie jedoch die Möglichkeit bekommen, ihre bisherigen Flüge im CSV-Format herunter zu laden. Die Server sollen noch bis Ende Mai verbunden bleiben, schreibt das Startup auf seiner Website.

Bild: Seat4a/ Flickr