Foodora
Sie sind für das neue Foodora-Feature überflüssig: Die pink angezogenen Foodora-Fahrer

Das Berliner Liefer-Startup Foodora hat sein Angebot ausgebaut: Die Kunden können die bestellten Gerichte jetzt auch in den Restaurants abholen. Foodora wirbt damit, dass Kunden so bargeldlos über die App oder die Webseite bezahlen können, die Liefergebühren sparen und zudem nicht auf den Fahrer warten müssen. Außerdem gebe es keinen Mindestbestellwert mehr.

Um die neue Funktion nutzen zu können, müssen die Kunden gleich auf der Startseite von Foodora von „Lieferung“ auf „Pickup“ wechseln. „Unser neuestes Feature gibt unseren Kunden mehr Flexibilität“, wirbt Geschäftsführer Julian Dames.

Dabei liegt der einzige wirkliche Vorteil des neuen Features für Foodora-Kunden – gerade wenn sie alleine essen wollen – wohl in dem wegfallenden Mindestbestellwert. Und darin, dass sie nicht mehr zum Telefon greifen müssen, um ihr Essen zu bestellen. Denn tatsächlich sind Restaurants häufig telefonisch nicht leicht zu erreichen (und per Mail sowieso nicht). Sinnvoll ist die „Pickup“-Funktion allerdings nur dann, wenn das Restaurant für den Nutzer tatsächlich auf dem Weg liegt oder er Lust hat, die Couch oder den Arbeitsplatz zu verlassen.

Viele Vorteile für Foodora

Der große Profiteur des neuen Angebots dürfte allerdings Foodora sein: Das Startup kassiert weiterhin eine Provision von rund 30 Prozent von den Restaurants, wenn die Bestellung über die Seite oder die App läuft, muss aber keinen Fahrer schicken. So senkt Foodora seine Ausgaben pro Bestellung und steigert dafür die Marge deutlich.

Zudem kann Foodora mit dem Feature eine seiner größten Schwierigkeiten ausräumen: Das Gleichgewicht zwischen Angebot an Fahrern und Nachfrage der Kunden. Denn zu Stoßzeiten, beispielsweise Sonntagabend, ist die Auslastung von der Anzahl der bereitstehenden Fahrer abhängig. Häufig sind Bestellungen bei beliebten Restaurants dann gar nicht möglich. Diese Abhängigkeit entfällt, wenn die Kunden ihr Essen einfach selbst abholen.

Ein weiterer netter Nebeneffekt für das Startup: Es ist nicht mehr verantwortlich, wenn das Essen kalt oder verschüttet beim Kunden landet.

Bild: Foodora