Die eigene Geschäftsidee vor potentiellen Geldgebern und anderen Interessierten zu pitchen, ist eine der Fertigkeiten, die jeder Gründer beherrschen sollte. Und da ein Fahrstuhl ein reichlich ungeeigneter Ort dafür ist, haben junge Startups im Format „Frischlingsfragen“ die Möglichkeit, sich und ihr Geschäftsmodell kurz und präzise vorzustellen: Gründerszene stellt zehn Fragen, und dieses Mal antwortet Modemeister (www.modemeister.com)

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Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind Tanja Bogumil und Kareen Günther und stehen hinter Modemeister.com. Modemeister ist Deutschland’s neuer Online-Personal-Shopping-Service für Herrenmode. Wir bieten mit unserem Service eine Lösung für das Problem, dass die wenigsten Männer gerne Kleidung einkaufen gehen – entweder weil sie Shopping nicht mögen oder einfach keine Zeit für ausgedehnte Einkaufsbummel haben. Mit Modemeister kommt MANN Bedarf ganz einfach zu von Stylisten individuell zusammengestellten Outfits.

Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid ihr auf eure Idee gestoßen?

Wir haben gesehen, dass es seit einiger Zeit erfolgreiche vergleichbare Konzepte in den Staaten gibt. Trunk Club (www.trunkclub.com) verfolgt ein Business Model, dass sich an das Thema des personalisierten Online-Shopping-Service anlehnt. Wir sehen diesen Bedarf auch ganz klar in Deutschland und bieten eine auf den deutschen Markt angepasste Online-Shopping-Lösung für Männer an. Außerdem wissen wir aus eigener Erfahrung, dass es auch für uns Frauen stressig sein kann, Männer einzukleiden. Deshalb spricht Modemeister auch alle Frauen an, die es leid sind, sich um die Kleidungseinkäufe ihrer Männer zu kümmern.

Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt ihr vorher gemacht und wie habt ihr zueinander gefunden?

Wir haben uns im Masterstudium an der Handelshochschule Leipzig (HHL) kennengelernt. Vor der Gründung von Modemeister war Tanja bei Mister Spex (misterspex.de) im Business-Developement tätig. Kareen Günther hat vor der Gründung an ihrer Doktorarbeit im Bereich Unternehmensnachfolge gearbeitet und wertvolle Erfahrungen in Beratungs- und Projektarbeiten gesammelt.

Viele Gründungsideen sind nicht gänzlich neu. Was ist euer USP und was macht ihr anders als alle anderen?

Modemeister verbindet die Vorzüge eines Online-Shops mit den Vorzügen eines klassischen Einzelhändlers und erfüllt somit erstmalig alle Kundenwünsche eines Mannes beim Kleidungskauf. Insgesamt muss der Kunde mit Modemeister beim Einkauf minimal aktiv werden und kann somit seine Zeit für die ihm wirklich angenehmen Dinge nutzen.

Zum Business: Wie funktioniert euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotential?

Zum Geschäftsmodell: Modemeister funktioniert wie ein klassischer Einzelhändler. Wir kaufen zu Großhandelspreisen und verkaufen zu UVP. Die Registrierung auf Modemeister.com ist völlig unverbindlich und der Service kostenlos.

Zum Markt: In Deutschland gibt es ungefähr 34 Millionen Männer im Alter von 16 bis 99 Jahren. Modemeister spricht grundsätzlich jeden Mann an, der den Kinderschuhen entwachsen ist und eine gewisse Online-Affinität besitzt. Damit sind uns hinsichtlich des Marktpotentials kaum Grenzen gesetzt. Außerdem gibt es eine Vielzahl von anderen Märkten, die im E-Commerce Bereich enorme Entwicklungspotentiale mit sich bringen. Uns dürfte also in naher Zukunft nicht langweilig werden.

Ideen umsetzen kostet Geld. Wie finanziert ihr euch?

Zurzeit finanzieren wir uns aus eigenen Rücklagen und mit Hilfe von Angel-Money. Um unsere ambitionierten Pläne zeitnah umsetzen zu können, sprechen wir mit externen Investoren, die uns mit Smart Money unterstützen können.

Gibt es etwas, das euch noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Ja klar, wir stehen gerade noch ziemlich am Anfang – welches Startup hat schon alle Ressourcen. Wir suchen derzeit einen Einkäufer mit Erfahrungen in der Modebranche. Außerdem sind wir auf der Suche nach Investoren aus den Bereichen E-Commerce oder Fashion-Retail.

Gibt es ein großes Vorbild für euch?

Wir sehen unser Vorbild in vielen erfolgreichen Unternehmerinnen. Dazu gehören nicht nur erfolgreiche Frauen der heutigen Zeit, sondern auch solche, die schon vor sehr langer Zeit etwas Großartiges und Nachhaltiges geschaffen haben. Dazu gehören für uns u.a. Barbe-Nicole Clicquot Ponsardin und Coco Chanel. Im Endeffekt unserer Meinung jeder Gründer und Unternehmer, der den Mut bewiesen hat, eine bloße Idee in die Tat umzusetzen, als Vorbild angesehen werden.

Stellt euch vor, ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Carlo Blatz, um mit ihm über das Thema „Pionieering“ und „den richtigen Zeitpunkt“ zu sprechen.

Wo steht ihr heute in einem Jahr?

Heute in einem Jahr werden wir mit unserem hoffentlich stetig gewachsenen Team unseren ersten Geburtstag feiern. Bis dahin haben wir uns als ein Player im Herrenmodesegment platziert.