Die wichtigsten Tech-Entrepreneure Europas suchte die Financial Times zusammen mit dem Netzwerk Founders Forum in den vergangenen Wochen. Nun legt die Wirtschaftszeitung ihre Liste vor, auf der einige internationale Größen stehen. Darunter sind:

Außerdem haben es einige Berliner Szene-Köpfe auf die Liste geschafft:

Mit Platz 5 die höchste Platzierung haben sich die SoundCloud-Gründer Alexander Ljung und Eric Wahlforss gesichert. Auf die Idee für ihre soziale Musik-Plattform sind sie während ihres Studiums in Schweden gekommen, sagen sie, inspiriert vom Erfolg von Blogging-Seiten wie WordPress oder Foto-Sharing-Plattformen wie Flickr. Ljung, der bereits Erfahrung als Sound-Designer gesammelt hatte, und der begeisterte DJ Wahlforss starteten ihr Unternehmen 2007. Berlin als Standort haben sie unter anderem ausgewählt, weil sie sich für die Musik- und Kulturszene der deutschen Hauptstadt begeisterten. Aber auch die große Zahl von Programmierern sei wichtig gewesen.

Platz 21 gehört Rocket-Internet-Vordenker Oliver Samwer. Polarisierend durch sein alles andere als zurückhaltendes, wenngleich seltenes Auftreten hat er zusammen mit seinen Brüdern Marc und Alexander zunächst durch das Klonen erfolgreicher Geschäftsmodelle und dem späteren Verkauf an die US-Vorbilder Kasse gemacht. Mit der Unternehmensschmiede, die Samwer als CEO führt, ging er im vergangenen Oktober an die Börse. Die alles entscheidende Frage, ob mit den Beteiligungen jemals Geld verdient werden kann, wird sich der selbsternannte „Bob der Baumeister der Digitalwirtschaft“ auf der morgigen Hauptversammlung sicherlich mehrfach stellen lassen müssen – denn 2014 hatte Rocket 46 Millionen Euro Verlust gemacht.

Martin Varsavsky, der in der FT-Liste Platz 27 bekam, mag nicht durch und durch ein Berliner Kopf sein: Erfolge feierte der geborene Argentinier vor allem in Spanien, wo er insgesamt sieben Unternehmen gründete – unter anderem sein Vorzeigeprojekt Fon, das weltweit größte, soziale Wifi-Netzwerk. Varsavsky sitzt allerdings auch im Supervisory Board der Axel Springer SE und ist oft auf Veranstaltungen in der deutschen Hauptstadt anzutreffen.

Auf Platz 32 ist Robert Gentz. Der Zalando-Mitgründer und sein Mitstreiter David Schneider fingen 2007 damit an, Flipflops von einem kleinen Büro in der Berliner Torstraße aus zu verschicken, als Test für ihr Geschäftsmodell. Die Besonderheit: Versand und Rücksendung waren kostenlos – und sind es bis heute. Seit dem Start hat sich viel getan: 2014 machte Zalando 2,2 Milliarden Euro Umsatz, seit Oktober des Jahres ist das Unternehmen an der Börse gelistet und wird seit heute im M-Dax geführt. Mittlerweile arbeiten rund 9.000 Mitarbeiter für Zalando.

Knapp dahinter auf Platz 36 nennt die Financial Times die Delivery-Hero-Macher Niklas Östberg, Markus Fuhrmann und Nikita Fahrenholz. Ihr Lieferdienst-Vermittler ist das am höchsten finanzierte Tech-Unternehmen in Deutschland, mehr als 1,4 Milliarden Dollar packten Investoren bereits in das Unternehmen. Ziel: ein Börsengang, daraus macht CEO Östberg keinen Hehl. Wann dieser kommen soll, hat er bislang allerdings noch nicht verraten.