Microsoft beschuldigt Google, auf der Google-Shopping-Seite künftig nicht mehr relevante, sondern bezahlte Suchergebnisse auf Basis von Product-Listing-Ads anzuzeigen. Auf der Webseite „Scroogled“ ruft Microsoft Nutzer auf, schlechte Google-Suchergebnisse auf Facebook zu teilen und zur Suchmaschine Bing zu wechseln.

scroogled

Google künftig mit bezahlten Shopping-Ergebnissen

Die Woche der Kampagnen: Nachdem Google mit der Petition „Verteidige dein Netz“ das Leistungsschutzrecht, welches heute im Bundestag zur Diskussion steht, zu kippen versucht, wird nun der Suchmaschinenriese selbst das Ziel einer Kampagne. Der Windows-Entwickler Microsoft beschuldigt Google auf der eigens dafür eingerichteten Webseite „Scroogled“ (zusammengesetzt aus den Wörtern „screwed“ und „Google“), Suchergebnisse bei Google Shopping nicht nach Nutzer-Relevanz, sondern anhand von Zahlungen der gelisteten Shops an Google anzuzeigen.

Tatsächlich entspricht diese Anschuldigung der Wahrheit. Google selbst gab Ende Mai und dann noch einmal vor zwei Wochen über seinen AdWords-Blog bekannt, dass „die Einführung des kommerziellen Google Shopping-Modells auf der Basis von Product-Listing-Ads in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan, Italien, Spanien, den Niederlanden, Brasilien, Australien und der Schweiz“ bevorsteht. Als Grund nennt schreibt Google: „Wir glauben, den Käufern so weltweit ein hochwertiges Einkaufserlebnis zu verschaffen und den Händlern zu guten Ergebnissen zu verhelfen.“

Inwieweit durch bezahlte Shopping-Ergebnisse ein „hochwertiges Einkaufserlebnis“ gewährleistet wird, ist natürlich mehr als fraglich. Dennoch ist auch Microsofts Kampagne natürlich nicht aus reiner Nutzer-Aufklärung heraus entstanden. Auf der „Scroogled“-Seite rufen die Redmonder die Nutzer auf, anstatt Google, die eigene Suchmaschine, Bing, zu nutzen. Bleibt abzuwarten, ob Google nun mit einer weiteren Kampagne nachzieht oder gegebenfalls Änderungen am Google-Shopping-Modell vollzieht.