Es gibt unzählige Webseiten mit Online-Games, das Potenzial ist allerdings noch nicht ausgeschöpft und es braucht eine Seite, die Orientierung in der stark fragmentierten Gaming-Branche bietet, meint Marcus Seidel, der Geschäftsführer von Games.de im Interview mit Gründerszene. Dieser Ansicht ist offensichtlich auch iVentureCapital, die den Relaunch des Portals gerade finanziert haben.

Games.de Finanzierung von iVentureCapital

Marcus Seidel im Interview über Games.de

Wer seid ihr und was macht ihr?

Die Gesellschafter der Games.de GmbH sind Christian Kolbinger und Marcus Seidel, sowie unsere neuen Partner iVentureCapital (www.iventurecapital.com). Christian ist der technische Leiter bei uns und ich verantworte das Onlinemarketing und die Geschäftsführung. Als zweiter Geschäftsführer und zuständig für die Finanzen zeichnet sich Jeannette Kolbinger. Wir alle verfügen über reichlich Erfahrung im Netz und haben Unternehmen wie Gutscheine.de, Adcell, wallstreet:online und andere aufgebaut oder mit aufgebaut.

Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid Ihr auf eure Idee gestoßen?

Die Idee ist ja nicht grundsätzlich neu oder musste neu erfunden werden. Es gibt einen sehr großen Gaming-Markt und dieser ist zur Zeit stark segmentiert und der User erhält wenig Orientierung. Diese wollen wir ihm bieten und nutzen dafür die mit Sicherheit beste Domain. Die Grundidee ist es also die erste Anlaufstelle für Gamer, egal für welches System, zu werden.

Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt Ihr vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Christian und ich sind bereits seit mehr als zehn Jahren im Netz aktiv, Christian unter anderem Bei Wallstreet:online und ich bei meinen Firmen Adcell, Gutscheine.de oder Brillen.de. Zusammengefunden haben wir im Jahr 2006 über Christians Bruder, der zwischenzeitlich 50 Prozent an Adcell hielt. Nachdem wir uns wieder gesellschaftsrechtlich voneinander gelöst hatten, bin ich noch ein wenig bei Wallstreet:online geblieben und so entstand eine gute Freundschaft mit der Familie Kolbinger. Seit Ende letzten Jahres arbeiten wir zusammen an der Games.de und konnten die Seite vor wenigen Tagen launchen.

Es entsteht schnell der Eindruck, dass es sehr viele Webseiten gibt, auf denen ich Online-Games finde. Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Der Eindruck täuscht nicht, es gibt da Ähnlichkeiten zum Gutscheinmarkt. Aber auch in diesem haben wir uns ja erfolgreich durchgesetzt und so wollen wir das auch mit der Games.de machen. Es gibt viele Portale und auch einige große Player, aber ich denke, dass der Markt ein gutes Portal, was mehr bietet als nur Browsergames, sehr gut gebrauchen kann.

Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotenzial?

Wir vermitteln Spieler und vor allem gut konvertierende und zahlende Spieler oder Käufer zu den Game-Anbietern. Das Geschäftsmodell funktioniert über Partnerschaften, Affiliate-Marketing und einige andere Ideen. Das Marktpotenzial schätzen wir als sehr groß ein und glauben, dass wir noch am Anfang stehen.

Wie ist die Finanzierung durch iVentureCapital zustande gekommen, wer war daran beteiligt?

Ich kenne iVenture und die Gesellschafter dahinter indirekt schon seit 2005 oder so, über einen Freund haben wir uns kennen gelernt und da der Investitionschwerpunkt von iVenture im Gaming Markt ist, sind wir schnell auf einen gemeinsamen Nenner gekommen.

Wie hoch war die Finanzierung, wie viel Geld ist geflossen?

Es war nicht einfach eine faire Bewertung zu finden mit so wenig Zahlen und ohne Live-Produkt – wir haben sehr offen verhandelt und iVenture als sehr faire und ehrliche Partner kennen gelernt. Neben dem Geldbetrag, zu dem ich mich leider nicht äußern darf, erhoffen wir uns von iVenture vor allem Hilfe auf internationaler Ebene und bei der Monetarisierung.

Was wollt ihr mit dem neuen Kapital machen?

Wir wollen bis Ende des Jahres in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einer festen Größe werden und nächstes Jahr international eine große Rolle spielen – dafür wird das Geld verwendet.

Gibt es ein großes Vorbild für Euch?

Es gibt viele Plattformen die gut sind, eine Ausnahme und ein tolles Vorbild ist mit Sicherheit die Story von browsergames.de von meinem Freund Sven Lubek. Mit Sven hatte ich mich im Vorfeld auch ausgetauscht über den Markt und seine Chancen. Ein wirklich feiner Kerl und toller Gesprächspartner mit viel Know-how und Erfahrung. Andere Portale wie PC-Games machen aber auch alle einen klasse Job.

Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Florian Heinemann, der ein wirklich netter Zeitgenosse ist, viel Know-how hat (und es teilt), immer freundlich ist und sich immer Zeit für ein Gespräch nimmt – die Branche braucht mehr von solchen Leuten.

Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

Ich hoffe, dass wir uns in einem Jahr unter den obersten drei Gaming-Plattformen im deutschsprachigen Raum etablieren konnten.

An welcher Stelle im Gaming-Markt wollt ihr euch positionieren?

Auf jeden Fall an erster 😉

Marcus, Du hast zuvor schon Brillen.de, Gutscheine.de und Entsorgung.de gegründet, wie bist du nun zu den Games gekommen?

Naja – generische Domains sind ja mein Steckenpferd und Games.de war seit langem einer meiner Favoriten. Außerdem ist es toll, immer mal wieder Startup-Luft zu schnuppern und dann auch noch zusammen mit Freunden an einer Idee zu arbeiten.

Hat die Domain Games.de mit den Relaunch auch das Unternehmen gewechselt? Was hat das neue Games.de mit dem alten noch gemeinsam?

Games.de war vor und nach dem Relaunch Teil der www.games.de GmbH. Das neue Games.de hat Games, Texte, Bewertungen und User übernommen vom alten Games.de – es war ja bereits einiges da, darauf haben wir aufgebaut.

Wann wurde das Geschäft mit Games.de in der jetzigen Konstellation gegründet?

Die Domain hat Christians Bruder Andre im Jahr 2008 für viel Geld gekauft, im Jahr 2010 an seinen Bruder Christian weiterverkauft und Ende 2011 bin ich dazugestoßen.

Danke für das Interview, Marcus.