Entwicklungsminister Gerd Müller (rechts), hier mit Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat Apple mangelnde Transparenz über seine Produktionsbedingungen in Entwicklungsländern vorgeworfen. „Apple ist ein globaler Player, der Milliardengewinne verzeichnet und Macht hat. Daher muss das Unternehmen seiner Verantwortung gerecht werden“, sagte Müller im Interview der Welt am Sonntag. Apple und andere verkauften ihre Smartphones für teures Geld, so Müller weiter.

„Die Unternehmen müssen existenzsichernde Löhne und ökologische Mindeststandards garantieren – das gilt für alle global agierenden Unternehmen, wenn sie für ihre Produkte Rohstoffe aus den Entwicklungsländern brauchen und auch dort produzieren lassen“, forderte der CSU-Politiker. „In jedem unserer Handys steckt Coltan aus Minen in Afrika und Asien.“

Man könne nicht nur Ressourcen in den Entwicklungsländern ausbeuten, sondern man müsse vor Ort faire Arbeitsstrukturen schaffen und für die Produkte und die geleistete Arbeit einen fairen Preis bezahlen. „Hier müssen wir auch die multinationalen Konzerne zu mehr Transparenz verpflichten“, verdeutlichte Müller. Es gebe immer mehr positive Beispiele für faire Wertschöpfungsketten, „zum Beispiel die deutsche Textilindustrie, die bei unserem Textilbündnis mitmacht und den Beweis erbringen will, dass Markt und soziale Verantwortung kein Widerspruch sind.“

Der Text erschien zuerst auf Welt.de.

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