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Die Getsafe-Gründer: Marius Blaesing (links) und Christian Wiens

Das Versicherungs-Startup Getsafe will in Zukunft eigene Versicherungen anbieten. Dafür kooperiert die Versicherungsplattform mit dem Dax-Konzern Munich Re, wie Gründerszene erfuhr. 

Seit dem Start ist Getsafe als Makler von Versicherungen aufgetreten, Nutzer können ihre Versicherungsverträge über die Plattform verwalten. Konkurrenten in dem umkämpften und gehypten Markt sind etwa die Startups Clark, Wefox oder Knip. Doch bereits in den vergangenen Monaten wurde klar, dass Getsafe sein Geschäftsmodell anpasst: „In Zukunft konzentrieren wir uns darauf, eigene Produkte anzubieten und als Versicherer aufzutreten“, sagt Mitgründer Christian Wiens. Dafür mietet Getsafe Versicherungslizenzen von dem Rückversicherer Munich Re und kann somit eigene Versicherungen anbieten und alle Prozesse selbst abwickeln. Der Dax-Konzern Munich Re sichert die Policen ab und stellt Teile der Infrastruktur. Dafür habe das Startup einen Vertrag mit dem Rückversicherer geschlossen, der auf dem Pay-Per-Use-Prinzip basiert. Eine Bafin-Lizenz wie die Insurtechs Element, Coya oder Ottonova besitzt das Heidelberger Unternehmen nicht. 

In den nächsten Monaten möchte das Startup einen Einkommensschutz, eine Haftpflichtversicherung sowie eine Krankenzusatzversicherung anbieten. Im kommenden Jahr sollen weitere Produkte hinzukommen. Passend dazu sollen Kunden die Möglichkeit haben, die Sach- und Lebensversicherungen von Getsafe in einem modularen Vertrag zusammenzufassen: Über die App könne der Kunde sich ein Versicherungspaket zusammenstellen, danach gebe es nur noch eine monatliche Abbuchung auf dem Konto, erklärt Wiens. 

Eine neue App für die Versicherungen ist in Arbeit

Laut Wiens startet die Versicherung losgelöst von dem alten Geschäftsmodell. Der Versicherungsmanager werde weiterhin bestehen bleiben, der Name Getsafe soll nun aber für die hauseigene Versicherung stehen. Dazu habe das Startup auch eine neue App entwickelt, in der künftig nur noch eigene Produkte angeboten werden. 

Finanziert habe das Startup seine Umstrukturierung aus Umsätzen und der vergangenen Finanzierungsrunde im Juni, obwohl diese Berichten zufolge geringer ausgefallen war, als erwartet. Für kommendes Jahr kündigte Wiens eine neue Finanzierungsrunde an. Getsafe zählt nach eigenen Angaben etwas über 20.000 Nutzer und beschäftigt 40 Mitarbeiter. 

Bild: getsafe