Malte Cherdron, COO und Geschäftsführer von GoEuro

Erst im vergangenen Jahr hat GoEuro 27 Millionen US-Dollar eingesammelt – jetzt verkündet das Berliner Startup seine nächste Finanzierungsrunde: In der Serie B erhält das Unternehmen 45 Millionen US-Dollar, das entspricht umgerechnet etwa 41,4 Millionen Euro. Als Lead-Investor beteiligt sich die Investmentbank Goldman Sachs. Außerdem sind Atomico, der russische Milliardär Yuri Milner und Tom Stafford sowie Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski und Supercell-Gründer Ilkka Paananen als neue Geldgeber mit an Bord.

Über die Plattform lassen sich Reisen per Bus, Bahn und Flugzeug planen und vergleichen. Dafür vereint das Startup die Angebote von 40 Bahnanbietern, mehr als 300 Busunternehmen und allen Fluglinien auf seiner Website. In elf europäischen Ländern ist das Startup aktiv – welche in Zukunft dazu kommen, will GoEuro nicht verraten.

Mit dem Geld aus der Runde plant das Unternehmen, noch mehr Transportunternehmen auf die Plattform zu holen. „Europa ist ein Flickenteppich“, sagt Malte Cherdron, COO und Geschäftsführer von GoEuro. Die Auskunfts- und Buchungssysteme aus den verschiedenen Ländern zu integrieren, sei aus diesem Grund komplex.

Das Berliner Unternehmen muss sich im Markt gegen Konkurrenten wie Waymate, Qixxit oder FromAtoB behaupten. Cherdron sieht sich durch die Auswahl der Länder im Vorteil. Er glaubt aber nicht, dass sich nur eine Plattform durchsetzt. „Auf dem Markt mit Flugsuchmaschinen sieht man, dass langfristig mehrere Portale bestehen können“, sagt Cherdron.

Die Vision für die Zukunft ist es, seine Reisen möglichst einfach über das Smartphone buchen zu können. Schon jetzt komme mehr als die Hälfte des Traffics über das mobile Internet, so Cherdron. Das Geschäftsmodell der Vergleichsplattform: Sie erhält Provisionen für die vermittelten Kunden. In einigen Ländern wie beispielsweise Italien oder Spanien können die Nutzer bereits ihre Tickets direkt über GoEuro buchen.

Das 2012 von dem indischen Unternehmer Naren Shaam gegründete Startup beschäftigt mittlerweile 150 Mitarbeiter. Bei den Zukunftsplänen lässt sich das Startup noch nicht in die Karten schauen: „Ein IPO ist bislang kein Thema, das wir diskutieren“, sagt Cherdron.

Bild: GoEuro