Die Goodgame Studios sind für ihre eindrucksvollen Büroräume bekannt.

Es ist eine heikle Geschichte, in die der Spiele-Entwickler Goodgame Studios verwickelt sein soll. Das gefeierte Hamburger Startup soll rund 40 Mitarbeiter fristlos entlassen haben, weil sie sich für die Gründung eines Betriebsrats eingesetzt haben. Das berichten Golem und Gamereactor unter Berufung auf mehrere Quellen. Demnach hätten sich 15 der Betroffenen direkt für eine Mitarbeitervertretung eingesetzt, die anderen sollen bei einer Infoveranstaltung kritische Fragen gestellt haben. Mit mehr als 1.200 Mitarbeitern ist Goodgame Studios mit Abstand der größte Spiele-Entwickler in Deutschland, gegründet wurde das Unternehmen im Juni 2009 von Kai und Christian Wawrzinek sowie Fabian Ritter.

Auf Nachfrage von Gründerszene beruft sich das Spiele-Unternehmen derweil auf fehlende Leistung bei den betroffenen Mitarbeitern. Man habe sich „nach eingehender Prüfung entschieden, sich aus betrieblichen Gründen, wie zum Beispiel Leistungsdefiziten, von 28 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Abteilungen mit umgehender Wirkung zu trennen.“ Mit den gleichen Worten hatten auch Golem und Gamereactor einen Unternehmenssprecher zitiert.

Der Blick auf das Bewertungsportal Kununu zeigt derweil, dass es in der Belegschaft des Jungunternehmens durchaus Unzufriedenheit gibt. Trotz einer relativ guten Gesamtbewertung fallen vor allem die jüngeren Bewertungen auffallend negativ aus. „Es geht rapide bergab“, heißt es in einem Kommentar, von „katastrophaler Kommunikation“ ist die Rede.

Keine Wertschätzung der Mitarbeiter und fehlende Perspektiven wird in einer anderen Bewertung bemängelt. Immer wieder ist von unqualifizierten Führungskräften die Rede. Und: Auch hier findet sich die Forderung nach einem Betriebsrat wieder. Angesprochen auf die Kununu-Bewertungen kommentiert ein Unternehmenssprecher gegenüber Gründerszene, das sei bei den Goodgame Studios „nicht anders als bei anderen Startups“. Und: „Wir arbeiten mit unserer Personalentwicklung stetig daran unsere Führungskräfte weiterzuentwickeln, und wir legen Wert darauf, erfahrene Führungskräfte zu rekrutieren.“


Am Standort in Hamburg arbeiten gut 1.000 Mitarbeiter. Weitere Niederlassungen gibt es in Tokio und Seoul. Wie es beim Spieleunternehmen aussieht, zeigen die folgenden Bilder.

1.000 spielebegeisterte Hamburger – so sieht es bei Goodgame Studios aus

Artikelbild: Michael Berger / Gründerszene; Galeriefotos: Goodgame Studios