Im Büro von Goodgames soll es künftig eine Mitarbeitervertretung geben.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erhebt „schwere Vorwürfe“ gegen Goodgame Studios. So sei die Kündigung von fast 30 Beschäftigten Ende November dieses Jahres im Rahmen einer geplanten Betriebsratswahl passiert, heißt es in einer Mitteilung. Und weiter: „Verdi vermutet einen Zusammenhang zwischen den Kündigungen und dem Engagement der Betroffenen im Vorfeld der Wahl.“

Für Anfang nächster Woche will die Gewerkschaft „trotz der Kündigungen“ zu einer Betriebsversammlung bei Goodgame einladen, um mit der Betriebsratswahl zu beginnen. Die Gekündigten hätten Klage gegen ihre Kündigung vor dem Arbeitsgericht Hamburg eingereicht, heißt es von Verdi weiter. Und: „Sie bleiben damit bis auf Weiteres betriebszugehörig und wollen an der Betriebsversammlung teilnehmen.“

Gegenüber Gründerszene erklärt Goodgame Studios: Entgegen anderslautender Behauptungen hätten die Kündigungen nichts mit dem Ansinnen einer Betriebsratsgründung zu tun gehabt. Außerdem befände man sich „zum Thema Betriebsrat […] aktuell in einem konstruktiven Austausch mit Verdi.“

Ende November hatten mehrere Medien davon berichtet, dass Goodgame Studios bis zu 40, mindestens aber 28 Mitarbeitern gekündigt hatte, weil sie sich für einen Betriebsrat eingesetzt hatten.

Auf Nachfrage von Gründerszene berief sich das Spiele-Unternehmen allerdings auf fehlende Leistung bei den betroffenen Mitarbeitern. Man habe sich „nach eingehender Prüfung entschieden, sich aus betrieblichen Gründen, wie zum Beispiel Leistungsdefiziten, von 28 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Abteilungen mit umgehender Wirkung zu trennen“, hieß es weiter aus Hamburg.

Nach der Berichterstattung hatte ein ehemaliger Mitarbeiter des Hamburger Startups gegenüber Gründerszene erklärt, dass seine früheren Betriebsratsambitionen vom Unternehmen „nicht sanktioniert“ worden seien.

Bild: Michael Berger / Gründerszene