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Das Team hinter Goodie Call: Jan Holzapfel, Ingo Bohlken und Michael Eisenbach (von links)

„Sammeln Sie Punkte?“ Jeder kennt sie, die Frage an der Supermarktkasse. Aber ist das Punktesammeln nicht mittlerweile out? Einer Studie des Branchenverbands Bitkom zufolge nicht. Demnach sammelt im Schnitt jeder Online-Einkäufer bei mehr als zwei Bonusprogrammen Punkte. Ein Startup aus Düsseldorf will das nun für sich nutzen.

Das Konzept: Mit der App Goodie Call können Nutzer sich bereiterklären, vor und nach einem Telefonat in einem eingeblendeten Video oder Banner Werbung anzuschauen. Für das Abspielen der Werbung, das Erstellen eines Profils oder das Empfehlen an Freunde gibt es Punkte, die der Nutzer dann als Gutschein bei Amazon oder Spotify einlösen kann.

Derzeit gibt es nach Angaben des Unternehmens Gutscheine ab 1.000 Punkten, das entspräche einem Ein-Euro-Gutschein für Flixbus. Pro Telefonat gebe es fünf Punkte, erklärt Geschäftsführer Michael Eisenbach das Konzept. Im Vergleich zu der erforderlichen Summe für die Voucher ist das sehr wenig. Für den Download gebe es hingegen bereits tausend, betont er. 

Angezeigt wird die Werbung für drei bis fünf Sekunden. „Uns ist wichtig, dass wir den Prozess des Telefonierens nicht unterbrechen“, so Jan Holzapfel, der das Unternehmen gemeinsam mit Eisenbach leitet. „Längere Werbevideos von 20 oder 30 Sekunden sind für uns weniger relevant als kurze Videos, die im mobilen Bereich besser funktionieren.“ Die beiden launchten die Android-App im April 2017.

Ex-Manager der Deutschen Post geben Geld

Die Gesellschaft hinter dem Konzept, Anden Capital, wurde 2015 in Düsseldorf gegründet. Gründer Lars Schriewer hat das Unternehmen mittlerweile verlassen – aus persönlichen Gründen, heißt es vom Startup. Nun führt Eisenbach das junge Unternehmen gemeinsam mit Jan Holzapfel sowie Ingo Bohlken, der zuvor Marketing-Manager bei der Deutschen Post war und auch in Goodie Call investierte. Mehr als zwei Millionen Euro flossen bisher von Bohlken sowie anderen Business Angels in die Firma, erzählt Eisenbach. 

Es gibt einige Startups, die Nutzer für das Angucken von Werbung belohnen wollen, die Ansätze variieren hierbei. So bot Abalo aus Österreich Usern an, sich Werbung auf dem Sperrbildschirm des Handys anzeigen zu lassen und dafür bezahlt zu werden. Mittlerweile ist das Konzept eingestellt. Der US-Konkurrent Slidejoy ist noch aktiv. Und das Startup TVSmiles verbrachte die vergangenen, turbulenten Jahre damit, Nutzer mit Gutscheinen dazu zu bringen, Fernsehwerbung anzuschauen.

Bild: Goodie Call