Googles neuer Weltblick liefert schöne neue Aussichten. Die letzten Aufnahmen waren teilweise über zehn Jahre alt.

Google hat ein neues Abbild der Welt in seine Kartendienste Maps und Google Earth eingestellt – und das ist deutlich detailreicher, kontraststärker und störungsärmer als die Version, die die eine Milliarde Nutzer des Dienstes bislang sehen konnten. Die Maps-Entwickler stellten jetzt neue Satellitenbilder online, die mehrfach höher aufgelöst sind als das bisher in dem Dienst verwendete Material.

Erstmals ist zudem die Detailansicht der Erde komplett wolkenfrei und frei von Artefakten durch atmosphärische Störungen – dazu setzte das Google-Team automatisiert die Aufnahmen mehrerer Satellitenüberflüge so zusammen, das jeweils die qualitativ besten Bilder verwendet wurden.

Das Mega-Update von Googles Weltbild wurde technisch möglich, weil die US-Weltraumagentur Nasa 2013 den neuen Erdbeobachtungssatelliten „Landsat 8“ in seine Erdumlaufbahn geschossen hat. Der Satellit liefert deutlich bessere Bilder als der Vorgänger „Landsat 7“. Google konnte seine Aufnahmen aus einem Mehrfach-Abbild der Erde mit einer Auflösung von insgesamt 700 Billionen Pixeln auswählen.

Google Earth zeigt Alpen und Alaska in besserer Auflösung

Damit zeigen Google Earth und Maps nun eine Fülle neuer Details. Insbesondere die Satellitenaufnahmen von Landstrichen außerhalb großer Ballungsräume wurden aktualisiert und verbessert: Die Alpen werden erstmals vollständig in hoher Auflösung angezeigt, die Gletscher Alaskas sind nun ebenso im Detail sichtbar wie diverse unbewohnte Inseln im Südpazifik. Die Satellitenbilder sind zugleich wesentlich aktueller als das bisher verwendete Material, das zum Teil über zehn Jahre alt war.

Damit werden etwa tauende Gletscher nun in ihrer aktuellen Größe angezeigt, auch die Auswirkungen von Urbanisierung oder der Abholzung von Regenwäldern sind nun deutlicher sichtbar.

Auch in Großstädten wie New York konnte Google die Auflösung seiner Aufnahmen nochmals steigern und zeigt nun aktuelle Bauentwicklungen und selbst kleine Details wie die Linien von Baseball-Spielfeldern in den Parks der Stadt.

Satellit kann Haus-Details nicht hoch aufgelöst liefern

Doch nicht überall hat Google seine Luftbilder aktualisiert: Für deutsche Städte zeigt Maps weiterhin ältere Luftbilder an, die eindeutig nicht aus dem aktuellen Satellitendatensatz stammen. In Berlin etwa wird der Baugrund am Leipziger Platz, auf dem die 2014 eröffnete Mall of Berlin steht, weiterhin als Brachfläche und Abrissgelände angezeigt.

Das Problem: Der Satellit liefert zwar neue Aufnahmen, diese jedoch nur in einer Detailauflösung von 15 Metern pro Pixel. Das reicht aus für Landschaftsbilder, ist jedoch zu grob jedoch für Detailaufnahmen von Städten, wo selbst einzelne Gebäudedetails angezeigt werden. Hier verwendet der Konzern klassische Luftfotografieaufnahmen, die meist von niedrig fliegenden Vermessungsflugzeugen aufgenommen werden. Diese Bilder sind zwar hoch aufgelöst, jedoch teilweise mehrere Jahre alt.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Welt Online.

Bild: Google Maps