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Das Auto1-Team: Chris Muhr, Christian Bertermann und Hakan Koç (von links)

Der europäische Unicorn-Club wächst: Mittlerweile gibt es 57 Tech-Unternehmen, die mehr als eine Milliarde US-Dollar wert sind. Drei Unternehmen sind sogar mit mehr als zehn Milliarden bewertet: der Berliner Modehändler Zalando, der schwedische Musikstreamingdienst Spotify und der finnische Spiele-Entwickler Supercell.

Was die Gründer dieser milliardenbewerteten Tech-Schmieden gemeinsam haben, zeigt nun eine neue Untersuchung der Investmentbank GP Bullhound.

  • 96 Prozent der 160 identifizierten Gründer sind männlich – nur insgesamt sieben Frauen sind unter den Unicorn-Gründern. Dabei wurden alle Gründer beim Start eines Unternehmens berücksichtigt – auch, wenn sie heute nicht mehr dabei sind.
  • Im Schnitt waren die Unternehmer bei der Gründung ihrer Startups 32 Jahre alt. 46 Prozent waren jünger als 30 Jahre, 15 Prozent sogar unter 25 Jahre alt. Zum Vergleich: Das Durchschnittsalter bei der Ernennung eines CEOs im wichtigsten britischen Aktienindex FTSE 100 beträgt 49 Jahre, heißt es in der Untersuchung.

GP-Bullhound-Grafik
Alter bei der Gründung und das Geschlecht der Gründer (Quelle: GP Bullhound)

  • Weiterhin ergibt die Untersuchung, dass 42 Prozent der Gründer einen Universitätsabschluss in Wirtschaftswissenschaften haben. Etwa ein Viertel studierte Computerwissenschaften, nur zehn Prozent Engineering.
  • Ein überraschender Punkt: Für mehr als 50 Prozent der Gründer war ihr Unicorn die erste Gründung, während 46 Prozent bereits Erfahrung mit Firmengründungen hatten.
  • 29 Prozent der Unternehmer hat außerhalb des eigenen Heimatlandes gegründet, 60 Prozent dieser Gründer sind dabei nach Großbritannien gegangen.

Die Daten hat GP Bullhound von LinkedIn, den Webseiten der Firmen und anderen Datenbanken wie Crunchbase zusammengetragen. Die Auswertung bezieht sich auf Tech-Unternehmen, die nach 2000 gegründet wurden.

Weiterhin beobachtet die Investmentbank, dass es auch in Europa immer mehr Mega-Finanzierungsrunden gibt. So erhielten im ersten Halbjahr dieses Jahres fünf Unternehmen eine Finanzierungsrunde von mehr als 350 Millionen US-Dollar. Noch im Jahr 2013 gab es nicht eine Finanzierungsrunde in dieser Höhe. In diesem Jahr seien weiterhin zwölf neue Milliarden-Dollar-Unternehmen hinzugekommen, unter anderem der Essenslieferdienst Deliveroo, das Ride-Sharing-Startup Gett, an dem auch VW beteiligt ist, und die Lieferando-Mutter Takeaway.

Großbritannien, Deutschland und Schweden sind mit 36 Unternehmen, die mit einer Milliarde US-Dollar oder mehr bewertet werden, Europas führende Tech-Hubs. In Deutschland seien seit 2014 sechs weitere Unicorns entstanden: Xing, Auto1, HelloFresh, Delivery Hero, Trivago und Rocket Internet. In Schweden finden sich sieben Unternehmen mit einer Milliardenbewertung. Israel folgt mit fünf Unicorns, Frankreich und Russland kommen dahinter mit je drei.

Bild: Auto1