Employour-Team

Genauer betrachtet handelt es sich bei Employour gar nicht nur um ein Startup, sondern um vier. Die Plattformen Ausbildung.de, Karista.de, MeinPraktikum.de und Trainee.de sollen jungen Leuten den Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern. „Wir sehen nicht nur eine Zielgruppe, sondern wollen den Schüler bis zum Uniabsolventen auf dem Weg in den Berufseinstieg begleiten“, sagt Daniel Schütt, CEO von Employour.

Gegründet wurde das mittlerweile 50 Mitarbeiter starke Unternehmen 2010 in Bochum. Die Idee zu MeinPraktikum.de, dem ersten Portal von Employour, kam Daniel Schütt und Mitgründer Stefan Peukert bei einem Bier während des Studiums. „Wir unterhielten uns über unsere tollen und weniger grandiosen Praktika und stellten fest, dass deren Ausschreibungen eigentlich immer gleich klingen, aber nicht wirklich etwas über die Qualität und Anforderungen aussagen“, sagt Daniel. Schnell war die Idee für ein Vergleichsportal geboren.

Am Anfang tingelten Stefan und Daniel Deutschlands Unis mit dem Bully ab, um die von Studenten absolvierten Praktika bewerten zu lassen. Mittlerweile geschieht das vor allem über die Homepage. Doch vereinzelt schicken sie auch heute noch Mitarbeiter an die Unis. So könne man noch mehr Praktikumsstellen erfassen.

Als MeinPraktikum.de anfing richtig gut zu laufen, merkten die beiden Gründer, dass der Schuh bei der Karriereplanung noch viel mehr drückte, wenn es um Ausbildungsplätze geht. Viele Schüler kennen die meisten Ausbildungsberufe überhaupt nicht. Kein Wunder, schließlich bestehe ihr Kontakt in die Berufswelt nur über Verwandte oder ältere Freunde. Das wollten Daniel und Stefan ändern – und schufen mit Ausbildung.de eine Plattform, auf der bisher 1,5 Millionen Jugendliche pro Monat altersgerecht angesprochen werden.

Platz Nummer 20: Employour GmbH

Auf der Homepage sind alle 364 Ausbildungsberufe in leicht verständlichen Texten erklärt, ohne dabei Details wie Weiterbildungschancen oder Möglichkeiten auf einen Meistertitel auszulassen. Zudem kann man über einen Test herausfinden, welche Jobrichtung zu einem passt. Die Suche nach dem richtigen Job ist bei Studenten zwar schon eingegrenzter, dennoch ist vielen die Auswahl an Möglichkeiten nicht bewusst. Meist orientieren sie sich an den von ihnen in der Uni behandelten Gebieten.

Bei den meisten Jobportalen muss man angeben, nach welchem Beruf man sucht. „Doch wer nicht weiß, in welchen Jobs er arbeiten könnte, wird diese nicht in die Suchmaske eingeben“, sagt Daniel. Weniger fluffig und nach Studiengängen geordnet werden auf Karista.de Berufe vorgestellt. Auch hier gibt es einen Test. Abgestimmt auf das Studienfach, stellt er Joboptionen als Antwort bereit. Und wer sich nach dem Studium noch nicht ins kalte Wasser des Berufslebens traut, kann sich auf dem neusten Wurf von Employour unter Trainee.de umschauen.

Der Service ist für die insgesamt 9,6 Millionen Nutzer kostenfrei. Umsatz macht Employour über die 700 Unternehmen, die auf den Portalen Jobanzeigen schalten und multimedial präsentiert werden. Vor Kurzem gelang den Bochumern der Exit: Die Bertelsmann-­Tochter Gruner + Jahr kaufte das Startup Anfang November –­ für einen „mittleren zweistelligen Millionenbetrag“, wie es von Employour dazu hieß.


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Bild: Nick Pfisterer