Familonet Hauke Windmueller

„Hamburg ist eine Stadt, in der angepackt wird“

Drei Hamburger Studenten kommen 2012 auf die Idee eines sozialen Netzwerks für die Familie: Familonet. Eigentlich ziemlich bescheuert. Schließlich heißt es doch überall: Social Networks sind out, kaum ein Investor gibt für solche Ideen noch Geld. Aber Familonet könnte trotzdem funktionieren, als App für Familienmitglieder, die den „Ich bin gut angekommen“-Anruf ersetzt – 2013 gab es jedenfalls Geld noch vor dem Launch im September. Wie wird 2014? Antworten von CEO Hauke Windmüller.

Steve Jobs sagte: „Stay hungry, stay foolish.“ Wie verrückt willst du 2014 sein?

Verrückter als in 2013. Nachdem wir den Grundstein für Familonet gelegt haben, können wir 2014 mit unserer Nutzerbasis neue Features implementieren und viel mehr ausprobieren. Genau darauf haben wir 2013 hingearbeitet. Wir haben noch viele Ideen, die nur darauf warten, ausprobiert zu werden!

„The best way of learning about anything is by doing“, sagt Richard Branson. Was willst du 2014 ausprobieren, um zu lernen?

Dinge anzupacken, die ich zuvor aus Risikoaversität nicht ausprobiert habe. Partnerschaften mit anderen, größeren Unternehmen und Konzernen eingehen. Schneller (kleinere) Projekte umsetzen, testen und zur Not verwerfen, falls sie keinen Erfolg aufweisen.

Tesla-Chef Elon Musk meint: „Failure is an option here. If things are not failing, you are not innovating enough.“ Welche Fehler könntest du 2014 machen?

Features zu implementieren, die unsere Zielgruppe nicht nutzt, da sie teilweise ihrer Zeit (noch) voraus sind. Das Thema Location-Sharing und die Ortung von Personen ist noch recht neu für den Endnutzer, mit viel Unsicherheit verbunden und vor allem noch nicht im Familienalltag präsent. Wir müssen teilweise aufpassen, nicht zu weit in die Zukunft zu denken und berücksichtigen, dass nicht jedes Familienmitglied ein Internet-, Smartphone- und Mobile-Early-Adopter ist.

„You don’t need to be based in Silicon Valley to be a successful large company“, sagt Aaron Levie von Box. Warum ist die Stadt, in der dein Startup ist, genau die richtige?

Weil Hamburg eine Stadt ist, in der angepackt wird und die von einem Startup-Hype wie in Berlin noch größtenteils verschont geblieben ist. Obwohl ich gebürtiger Berliner bin, liebe ich Hamburg, weil es dort ehrlich, hanseatisch bodenständig und kreativ zugeht. Es wird eben nicht lange geschnackt. Hamburg wird auch als Startup-Stadt noch weiter an Bedeutung gewinnen, da bin ich mir sicher.

Googles Eric Schmidt sagt: „I still believe that sitting down and reading a book is the best way to really learn something.“ Welches Buch sollten Unternehmer 2014 lesen?

„Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ von Stefan Merath hat mir viel Inspiration gegeben. Anders als klassische Ratgeber werden keine trockenen Theorien vermittelt, sondern die Geschichte eines Unternehmers erzählt, der sich verschiedenen Aufgaben und Problemen stellen muss. Sehr zu empfehlen!

Bild: Familonet