„Wir haben die Entwicklung des Marktes falsch eingeschätzt“

Das Berliner Startup HausMed (www.hausmed.de) ist insolvent. Gegenüber Gründerszene bestätigt Geschäftsführer Sascha Bilen: „Aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit haben wir Ende Januar Insolvenz angemeldet.“ Das operative Geschäft laufe aber mit 20 Mitarbeitern weiter, ergänzt Bilen. „Wir glauben nach wie vor an das Thema.“ Nach Informationen von Deutsche Startups wurde der Rechtsanwalt Christian Otto zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt.

Update, 20. Februar 2014: Der Insolvenzverwalter Christian Otto hat den Berliner M&A-Spezialisten Eventurecat offiziell beauftragt, einen Käufer für das insolvente Startup Hausmed zu finden. Die Suche habe bereits begonnen, erste Ergebnisse sollen schon nächste Woche vorliegen: „Die ersten Gespräche mit Interessenten waren durchweg positiv“, berichtet Markus Barnickel von Eventurecat. „Wir wollen das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten.“

HausMed wurde 2010 als Initiative des Deutschen Hausärzteverbandes gegründet. Die Plattform bietet Gesundheitscoaching, auf Wunsch in Zusammenarbeit mit Hausärzten. Mithilfe des Coachings sollen die Kunden abnehmen, Stress abbauen oder ihren Blutdruck senken können.

Obwohl der Sektor E-Health im Trend liegt, war HausMed nicht so erfolgreich wie erwartet – die Hälfte der Mitarbeiter musste gehen. „Wir haben die Entwicklung des Marktes falsch eingeschätzt“, so Bilen. „Wie haben einen großen Apparat aufgebaut bei Umsätzen, die sich nicht wie erwartet entwickelt haben.“ Jetzt sucht HausMed nach einem neuen Investor. Die Gespräche laufen, Details möchten die Geschäftsführer aber nicht nennen.

Neben dem Deutschen Hausärzteverband hat auch Carsten Maschmeyer mit seiner Beteiligungsfirma Alternative Strategic Investments in HausMed investiert.

Bild: PantherMedia, Arne Trautmann; Erstveröffentlichung des Artikels am 4. Februar 2014