HEALTHY HUB STARTUPS KRANKENKASSEN GESUNDHEITSMARKT

Die Aussichten auf ein digitales Gesundheitssystem

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kommt zwar so langsam in die Gänge, doch sie hat es nicht leicht. Denn zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit besteht ein recht großer Unterschied: Die Ideen sind da – und die Regulierungen auch.

Die Adaption von Startup-Innovationen, darunter Diabetes-Apps oder digitale Therapien, könnte der Branche wichtige neue Impulse verleihen. Was aber bremst junge Unternehmen aus? Da wären zum Beispiel die hohen Anforderungen des Sektors, wie etwa wissenschaftliche, medizinische Nachweise über den tatsächlichen Produktnutzen. Oder die vielen Datenschutzgesetze, die sich nicht einfach durchblicken lassen. Zudem ist es für Gründer durch die hochregulierte Marktsituation schwierig, Zugang zu VCs und Kapital zu finden.

Fest steht dennoch: Die Gesellschaft braucht Digital-Health-Pioniere, die technologische Lösungen entwickeln, um Versorgungsstrukturen zu verbessern. Wie also schaffen Gründer den Sprung in den Gesundheitsmarkt – ohne dabei an Tempo zu verlieren?

Der Healthy Hub bringt Startups in die Gesetzliche Krankenversicherung

Um Startups die Möglichkeit zu geben, ihre Lösungen im direkten Umfeld der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu testen, haben sich BIG direkt gesund, mhplus Betriebskrankenkasse, Hanseatische Krankenkasse (HEK), SBK Siemens-Betriebskrankenkasse und IKK Südwest zusammengetan: Im Rahmen ihrer Initiative Healthy Hub werden die Kassen fünf ausgewählten Startups ab Anfang 2018 mit einem maßgeschneiderten Programm dabei helfen, sich im ersten Gesundheitsmarkt, also dem Markt der GKV, zu etablieren.


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Eine Fachjury screent nach Ende der Bewerbungsfrist alle eingegangenen Bewerbungen. 15 Finalisten werden im Anschluss zum Pitch-Event eingeladen, das Anfang 2018 in Berlin stattfindet. Dort werden die fünf Healthy-Hub-Teilnehmer gekürt und jeweils einer Krankenkasse zugeteilt.

Wen sucht der Healthy Hub?

Bewerben können sich Startups aus dem Digital-Health-Bereich, die digitale endkundenorientierte Lösungen entwickeln und die für ihre Angebote eine Erstattung durch die Krankenkasse anstreben. Da das Programm nicht ortsgebunden ist, können die Unternehmen weiterhin von ihrem aktuellen Standort aus arbeiten. Ihr typisches Entwicklungstempo soll während der Programmdauer von zwölf Monaten beibehalten werden, zudem will der Healthy Hub sie operativ nicht zu stark binden, sodass sie weiterhin agil arbeiten können.

Mehr zu den Bewerbungskriterien findet ihr hier!

Zwölf Monate Unterstützung der Extraklasse

Die Pilotprojekte werden insgesamt zwölf Monate laufen. Was genau erwartet die Startups während dieser Zeit?

Tests unter realen Bedingungen
Im Healthy Hub erhalten Gründer die Chance, ihre Produkte oder Services im Echtbetrieb einer Krankenkasse auf Markttauglichkeit zu prüfen. Dafür stehen die fünf Kassen mit über drei Millionen Versicherten offen.

Übernahme der Leistungskosten
Während des Testings übernehmen die Kassen die Leistungskosten für die Produkte – somit besteht für die Teilnehmer die Chance, bereits während der Testphase Geld zu verdienen.

Evaluation des Markttests
Gesundheitsexperten bewerten anschließend den Testlauf, um sicherzustellen, dass die Lösungen auch tatsächlich bei den Kassen funktionieren. So werden Evidenz und Nutzen generiert. Im positiven Fall besteht hier die Möglichkeit auf einen Anschlussvertrag bei den Kassen.

Rechtliche Beratung
Die Tests werden auf Basis eines geeigneten Kooperations- und Vertragsmodells durchgeführt: Die Kassen beraten die Startups dafür in der komplexen Gesetzeslage des Sozialgesetzbuches (SGB V). Außerdem erhalten die Startups Unterstützung bei der Vertragsgestaltung.

Coaching und Mentoring
Health-Experten vermitteln den Startups wichtiges Know-how zu verschiedenen Themengebieten und machen sie fit für die Herausforderungen des ersten Gesundheitsmarktes.

Netzwerk-Power
Bei Bedarf können sich die Startups mit Leistungserbringern wie Ärzten und Krankenhäusern, Entscheidungsträgern der GKV, Patienten, Versicherten, Investoren sowie anderen jungen Unternehmen vernetzen lassen.

Einfache Kommunikation
Damit die Startups nicht an Geschwindigkeit verlieren, bekommen sie Ansprechpartner an die Seite gestellt, mit denen sie sich direkt austauschen können.

Keine Exklusivverträge
Während der zwölf Monate können die Teilnehmer an anderen Programmen teilnehmen, und ihr Produkt auch anderen Kassen anbieten.


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Healthy Hub als Enabler für schnelleren Markteintritt

Egal ob in der Versorgung oder in der Prävention: Digitale Innovationen müssen viel stärker ihren Weg ins Gesundheitssystem finden, um Versicherten zeitgemäße Angebote zu bieten und die so wichtige digitale Transformation zu beschleunigen. „Wir wollen mit unserem Healthy Hub der eher schwerfälligen Digitalisierung im Gesundheitsbereich Schwung verleihen“, so Dr. Elmar Waldschmitt, Geschäftsführer des Healthy Hub und Leiter Unternehmensentwicklung der BIG direkt gesund. „Daher hoffen wir darauf, dass möglichst viele junge Unternehmen die Chance nutzen und sich bewerben.“

 

Bild: Danil/eyeem.com