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HelloFresh-Gründer Dominik Richters

Bereits vor zwei Jahren wollte HelloFresh an die Börse gehen. Doch dann machte Rockets Kochboxen-Lieferdienst einen Rückzieher – bis jetzt. Denn nun hat das Unternehmen einen konkreten Termin für seinen Börsengang festgelegt. Am 2. November soll es soweit sein, wie die Firma heute meldet. Zudem legt HelloFresh die Preisspanne für die Aktien bei 9 bis 11,50 Euro fest. Ziel ist es demnach, beim Börsengang zwischen 243 und 311 Millionen Euro einzunehmen. Bei hoher Nachfrage könnten zusätzlich weitere Aktien ausgegeben werden, die das Volumen auf bis zu 357 Millionen Euro erhöhen würden. Mit den Millionen solle weiteres Wachstum finanziert werden, heißt es vom Unternehmen.

Alles in allem sollen 27 Millionen neue Aktien ausgegeben werden. Bei Überzeichnung will die Firma bis zu vier Millionen weitere Aktien anbieten. Etwa 19 Prozent betrage der erwartete Streubesitz nach dem IPO. Das Unternehmen kommt damit auf eine Bewertung von bis zu 1,5 Milliarden Euro – was im Vergleich zu früheren Bewertungen, die teilweise über zwei Milliarden hoch waren, deutlich niedriger ist. Die Papiere werden im Prime Standard der Frankfurter Börse gehandelt, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) muss das Angebot noch billigen. 

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 hatte sich das Startup, an dem maßgeblich die Berliner Firmenschmiede Rocket Internet beteiligt ist, vorrangig auf den Ausbau seines Lieferdienstes für frische Lebensmittel und die Expansion in neue Länder konzentriert. Derzeit beschäftigt HelloFresh nach eigenen Angaben mehr als 2.000 Mitarbeiter weltweit.

Im gesamten ersten Halbjahr 2017 belief sich der Umsatz Firmenangaben zufolge auf rund 435 Millionen Euro, im Moment schreibt das Unternehmen noch Verluste. Innerhalb der nächsten 15 Monate soll aber die Gewinnschwelle erreicht werden, und das nicht nur in einzelnen Märkten, sondern auf Gruppenebene, heißt es. Derzeit verweist HelloFresh auf 1,3 Millionen aktive Kunden.

In den USA, einem wichtigen Markt für HelloFresh, gibt es mit Amazon und dem Vorbild Blue Apron starke Wettbewerber am Markt. Blue Apron ging im Juni an die Börse, musste allerdings starke Kursverluste hinnehmen.

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Bild: Hellofresh