Ein Thermomix

Der Thermomix löst große Gefühle aus, auch hier in der Redaktion. „Einfach unglaublich. Das Ding kocht Suppen, Risotto und Kuchen sind auch kein Problem. Auch Gemüse kann man damit dünsten“, so das Urteil einer Gründerszene-Kollegin, die das Gerät am langen Wochenende im Einsatz erlebt hat. Einen Test findet ihr unten. Das Kochgerät der Traditionsmarke Vorwerk hat digitale Kochbücher an Bord, kostet mehr als 1.000 Euro und ist ein Hit in deutschen Küchen und den sozialen Netzwerken. An diesen Erfolg will sich jetzt der Berliner Kochboxen-Versender HelloFresh hängen.

Das Startup aus dem Reich von Rocket Internet versendet ab heute Zutatenboxen für den Thermomix. „Wir hören das wahnsinnig oft von unseren Kunden, dass sie auch mit dem Thermomix unsere Kochboxen zubereiten wollen“, sagte Romy Lindenberg, die Deutschland-Chefin von HelloFresh, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ein Erfolgsfaktor des Thermomix ist, dass das Gerät den Koch durch den gesamten Zubereitungsvorgang leitet. Man kann eigentlich nichts mehr falsch machen – und jetzt kommen noch die Zutaten per HelloFresh ins Haus. Für Kunden, die sich beim Kochen und Einkaufen nicht auf ihre eigene Intuition verlassen wollen – oder können.

Wer in Zukunft einen Thermomix kauft, der bekommt einen dezenten Hinweis darauf, dass HelloFresh die Zutaten liefert. Das ist natürlich ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz von Marley Spoon. Gute Geschäfte hat HelloFresh dringend nötig. Das Startup wurde zuletzt mit 2,6 Milliarden bewertet, schreibt aber rote Zahlen. Die Werbung für den Zutatenversender findet man auf vielen Plakaten in vielen Großstädten. Und das kostet eine Menge Geld. 70 Millionen Euro sollen laut FAZ in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres für Marketing ausgegeben worden sein. Resultat: 116 Millionen Euro Verlust für das Jahr 2015 bei einem Umsatz von rund 305 Millionen Euro. Der angepeilte Börsengang wurde verschoben.

Die Zusammenarbeit mit Vorwerk könnte für HelloFresh viele neue Kunden bedeuten. Über eine Million Stück des neuen Thermomix-Modells wurden bereits verkauft. Allerdings müssen zunächst neue Rezepte entwickelt werden. Auch das kostet Geld. Vorwerk Ventures ist übrigens seit einigen Jahren in HelloFresh investiert.

Hier ein Thermomix-Test des Bayerischen Fernsehens:

Foto: Vorwerk