Holtzbrinck Digital will mehr in E-Learning investieren

Neuer Fokus beim Investor Holtzbrinck Digital: Die Tochter des Medienkonzerns Holtzbrinck Publishing Group hat in den letzten drei Jahren das Portfolio deutlich verkleinert und viele Beteiligungen verkauft. In Zukunft will sich Holtzbrinck Digital nur noch auf drei Sparten fokussieren: Marktplätze, Publishing und E-Learning. „In diesem Bereich sind wir auf der Suche nach Neuinvestments“, sagte Holtzbrinck-Digital-Chef Markus Schunk gegenüber Meedia.

Bisher war Holtzbrinck Digital in die Bereiche strategische Investments, Inkubation und Services aufgeteilt. Diese Aufteilung gibt es nun nicht mehr. Und das Portfolio wurde verkleinert: Die Anteile beispielsweise an Golem.de, Buecher.de oder MyPhotobook hat Holtzbrinck Digital Schritt für Schritt verkauft. Am Dienstag ging die neue Website des Unternehmens online.

Mit dem verkleinerten Profil will Holtzbrinck Digital schneller agieren können und sich so einen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern sichern. Zu der Sparte Marktplätze gehören nun das E-Dating-Portal Parship oder der Marktplatz MyHammer. Zur Sparte Publishing zählen unter anderem Netdoktor, das Self-Publishing-Portal Epubli und die Berliner Global Leads Group. Zum Bereich E-Learning zählt bisher nur Tutoria – weitere Investments in dieser Sparte sollen nach Aussage von Schunk folgen.

Die Holtzbrinck-Digital-Mutter Holtzbrinck Publishing Group gehört zu jeweils 50 Prozent zwei Kindern des verstorbenen Verlegers Georg von Holtzbrinck: Stefan von Holtzbrinck und Monica Schoeller. Deren Bruder Dieter von Holtzbrinck hatte 2009 seine Anteile an die beiden Geschwister übergeben. Er übernahm dafür mehrere Tochtergesellschaften, unter anderem die Handelsblatt-Gruppe, die Tagesspiegel-Gruppe und 50 Prozent an der Zeit-Gruppe, die er in einer eigenen Gesellschaft, der DvH Medien, bündelte.

Nachdem die Holtzbrinck Publishing Group sowohl über Holtzbrinck Digital als auch den angedockten Venture Capitalist Holtzbrinck Ventures bereits an mehreren Startups wie Zalando, Wooga oder Westwing beteiligt ist, will nun auch Dieter von Holtzbrinck gezielter in junge Unternehmen investieren: Die Beteiligungsgesellschaft von DvH Medien, DvH Ventures, startete am Mittwoch offiziell und will vor allem in FinTech-Startup investieren.

Bild: Screenshot Holtzbrinck Digital