Der Home24-Vorstand: Gründer Philipp Kreibohm, Christoph Cordes und Marc Appelhoff (v.l.)

Der Möbelversender Home24 hat sich im vergangenen Jahr näher an die Gewinnschwelle herangearbeitet. Der Betriebsverlust (Ebitda) habe sich auch dank Einsparungen um fast die Hälfte auf 22 Millionen Euro verringert, teilte der Onlinehändler am Montag mit. Finanzkreisen zufolge strebt das Unternehmen, an dem die Startup-Schmiede Rocket Internet etwa 43 Prozent hält, bereits im Mai oder Juni an die Frankfurter Börse. „Wir werden diese Berichte nicht kommentieren“, sagte Co-Chef Marc Appelhoff nur dazu. Und: Es würden alle internen wie externen Optionen geprüft, um das weitere Wachstum zu finanzieren.

Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz von Home24 um 13 Prozent auf 276 Millionen Euro. Im vierten Quartal lag der Nettoumsatz bei 80 Millionen Euro – außerdem knackte das Brasilien-Geschäft als erste Region die Gewinnschwelle. Das Berliner Unternehmen ist daneben in sieben europäischen Ländern aktiv und beschäftigt 1.000 Mitarbeiter. Derzeit ist laut Appelhoff keine weitere Expansion geplant. Einen Ausblick auf das laufende Jahr wollte er nicht geben.

Neben Rocket Internet sind der schwedische Risikokapitalgeber Kinnevik und der irische Investor Baillie Gifford an Home24 beteiligt. Bei der letzten Finanzierungsrunde 2016 wurde die Bewertung für das 2009 gegründete Unternehmen auf 420 Millionen Euro mehr als halbiert.

Den mit den Börsenplänen vertrauten Personen zufolge könnte die Firma bei der Neuemission mit zwischen 500 und 600 Millionen Euro bewertet werden. Sollte Home24 den Sprung aufs Parkett schaffen, wäre es nach dem Essenslieferdienst Delivery Hero und dem Kochboxen-Versender Hellofresh das dritte Unternehmen aus dem Reich von Rocket Internet, das seit vergangenem Sommer an die Börse gegangen ist. Rocket Internet selbst stieg gerade erst in das nächsthöhere Börsensegment, den MDax, auf.

Reuters/kyr

Bild: Home24