Elon Musks Firma Hyperloop One und das russische Unternehmen Summa Group haben eine Abmachung getroffen, nach der die Machbarkeit des Baus einer Hyperloop-Strecke in Moskau ausgelotet werden soll. Nach einem Pilotprojekt zwischen der Hauptstadt und Sankt Petersburg könnte die Hochgeschwindigkeitsröhre langfristig parallel zur Transsibirischen Eisenbahn entstehen. Zunächst soll überprüft werden, ob ein Netzwerk von Hyperloop-Strecken für den Großraum Moskau gebaut werden kann, um Pendler von den Straßen zu holen.

Wie Wired UK berichtet, könnte der Arbeitsweg in Unterdruckröhren deutlich schneller vonstattengehen als mit der Regionalbahn oder dem Auto, der tägliche Verkehr von Moskau würde so erleichtert werden. Die russische Hauptstadt hat extrem hohe Mieten, die sich viele dortige Arbeitnehmer nicht leisten können, was zu langen Arbeitswegen führt.

Es ist nach den USA, Finnland und Großbritannien die vierte Abmachung mit einem Staat für eine Sondierung der Machbarkeit einer Hyperloop-Strecke. Bislang sind Verträge zwischen Hyperloop One und Partnerländern nur theoretischer Natur: Nach dem erfolgreichen Test der Antriebsmagneten müssen noch Technologien für Schwebefähigkeit, Vakuumröhren und andere Komponenten des Hochgeschwindigkeits-Transportsystems entwickelt werden.

Die Firma hofft, noch in diesem Jahr eine erste Demonstration namens „Kitty Hawk“ durchführen zu können: Eine Kapsel soll dabei mit Strecke, Röhre und Schwebefähigkeit in einem Vakuum fahren und bremsen. Noch ist es allerdings nicht so weit.

In Russland befindet sich mit der Transsibirischen Eisenbahn bereits die längste Bahnstrecke der Welt, die mit 9288 Kilometern Strecke von Moskau bis nach Wladiwostok führt. Auch China ist über die Mongolei und die Mandschurei an diese Trasse angebunden, wenngleich dort eine andere Spurbreite vorherrscht.

Eine parallel laufende Hyperloop-Trasse könnte tatsächlich Flugzeuge von Europa nach Asien zumindest teilweise ersetzen. Ein derartiges Projekt dürfte aber auch weitere technische Herausforderungen bieten — selbst bei konventionellen Schienen sind die großen Temperaturunterschiede in Sibirien ein Problem.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.

Bild:Hyperloop Technologies