Die Farming-Stationen von Infarm stehen in Supermärkten, Restaurants und Lagerhäusern

Violettes LED-Licht scheint auf zahlreiche Salat- und Basilikumpflanzen, die in transparenten Hochregalen eingeschlossen sind. Sensoren sammeln permanent Daten – vom ph-Wert, der Temperatur, dem Licht und der Nährstoffdichte. Das Farming-System lernt daraus und passt die Gegebenheiten eigenständig an, damit die Pflanzen optimal wachsen können. 2012 sind die israelischen Gründer Guy Galonska, sein Bruder Erez und dessen Partnerin Osnat Michaeli nach Berlin gekommen, um diese Indoor-Farming-Idee in die Tat umzusetzen. Nun hat das Startup Infarm eine zweite Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Millionen Euro bekannt gegeben. 

Im August 2013 haben die Freunde Infarm gegründet. Mehr als 50 vertikale Farmen stehen mittlerweile in Berliner Restaurantküchen, Supermärkten und Lagerhäusern, darunter in Edeka- und Metro-Filialen. Mit dem frischen Geld will das Vertical-Farming-Startup noch in diesem Jahr nach Paris, London und Kopenhagen gehen sowie in weiteren deutschen Städten starten. Wo genau, wollte Mitgründerin Michaeli auf Nachfrage nicht sagen. Nur so viel: Bis Mitte 2019 will Infarm 1.000 Indoor-Farmen in Europa betreuen. Obendrein soll das Forschungszentrum im Berliner Bezirk Spandau ausgebaut und das Sortiment erweitert werden. Künftig will Infarm nicht nur Salate und Kräuter, sondern auch Tomaten, Chillies, Pilze, Früchte und Kohl anbauen.

Angeführt hat die Series A der Londoner VC Balderton Capital. Neben neuen Gesellschaftern wie TriplePoint und Mons Investments LLC haben sich ebenfalls die Altinvestoren Cherry Ventures, Quadia und LocalGlobe an Infarm beteiligt. Inklusive der Seed-Runde im Juni 2017 und Fördergeldern des EU-Projekts Horizont 2020 hat das Berliner Startup nun 24 Millionen Euro eingenommen.

Bild: Merav Maroody / Infarm