Jeder Kunde soll auf InStaff den passenden Job für sich finden

Auch ohne den Einsatz von Risikokapital kann ein Startup sehr schnell wachsen. Das zeigt das Beispiel von InStaff. Mitgründer Pascal Klein steuerte 25.000 Euro für den Start bei. Die gleiche Summe kam vom Plug-and-Play-Accelerator von Axel Springer. Dabei ist es geblieben. Denn bereits wenige Monate nach dem Start wurde InStaff profitabel. Und das junge Unternehmen wächst schneller als die meisten anderen Startups, die von Risikokapitalgebern finanziert sind. Den Gründern gehören noch 95 Prozent der Firma.

DAS GRÜNDERSZENE-RANKING

Wir küren in diesem Jahr erneut die am schnellsten wachsenden Digitalunternehmen Deutschlands. Es werden die 50 Firmen mit dem höchsten Umsatzwachstum (CAGR) ausgezeichnet. Grundlage ist der Umsatz der Jahre 2014 bis 2016. Unser gesamtes Ranking-Magazin könnt Ihr hier herunterladen.

Die Idee von InStaff ist es, einen Online-Marktplatz für kurzfristige Beschäftigungen zu bauen. Es soll für die Kunden schnell und unbürokratisch möglich sein, einen Zeitarbeitsjob als Promoter, Servicekraft, Messe-Hostess oder Köchin zu ergattern. Für Firmen soll es im Gegenzug leichter sein, unkompliziert Mitarbeiter auf Zeit zu rekrutieren. Dafür schlägt InStaff 43 Prozent auf den Lohn auf.

Weil Instaff in der sehr genau beäugten Zeitarbeitsbranche tätig ist und sehr viele Beschäftigte abrechnet, bekam das junge Unternehmen schon deutlich zu spüren, wie die Bürokratie in Deutschland tickt. Es gab bereits drei Prüfungen von der Bundesagentur für Arbeit, eine Prüfung in Bezug auf Arbeitssicherheit und Brandschutz, eine Prüfung in Bezug auf psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz und eine Lohnsteuerprüfung.

Der digitale Mittelstand von morgen

Außerdem muss für jeden Job, den InStaff vermittelt, ein Arbeitsvertrag mit dem Jobber sowie ein Arbeitnehmerüberlassungsvertrag mit dem Kunden auf Papier verewigt werden. Deshalb erhält InStaff täglich mehr als 100 Briefe. Eine eigens dafür beschäftigte Werkstudentin sortiert 20 Stunden pro Woche die Briefe. An der Wand des Großraumbüros stehen zwei Aktenschränke, die gut gefüllt sind. Trotz all dieser Belastungen hat InStaff im Gesamtjahr 2016 einen Umsatz von 2,85 Millionen Euro erzielt. Allein im Monat September 2017 waren es schon 730.000 Euro und mehr als 100.000 Euro Gewinn. Auf der Plattform finden sich mehr als 50.000 Profile. Viele davon sind Auszubildende, Studenten und Schüler. Man hat die Konkurrenz bereits hinter sich gelassen.

Platz:16

Wachstumsrate: 348%

Gründungsjahr: 2014

Kategorie: E-Commerce

Website: www.instaff.jobs

Das eindrucksvolle Wachstum hat InStaff ohne aufwendiges Marketing und Werbung erreicht. Die Gründer Pascal Klein und Max Ferdinand Kunz wollen jedenfalls bei ihrer Geschäftspolitik bleiben und auf Fremdkapital verzichten. Klein schmunzelt: „Im schlechtesten Fall wird InStaff kein Milliarden-Unternehmen, sondern nur ein 10-Millionen-Unternehmen. Egal. Wir konzentrieren uns voll darauf, ein tolle Firma zu sein und eine tolle Arbeitsatmosphäre zu haben.“

Bild: Jana Hormann / Gründerszene