Macht Gegenstände noch intelligenter: Das Internet of Actions

Wie werden technologische und gesellschaftliche Entwicklungen in naher Zukunft Diskontinuitäten und Innovationen beeinflussen? Mit solchen Fragen befasst sich das IFTF (Institute For the Future), eine unabhängige, gemeinnützige Forschungsorganisation, die seinen Mitgliedsorganisationen seit fast 50 Jahren hilft, ein tieferes Verständnis für Fragestellungen wie diese zu entwickeln. Gemeinsam mit dem IFTF hat der Convenience- und Food-Service-Anbieter Valora untersucht, wie sich das Web im nächsten Jahrzehnt von einem Internet der Informationen hin zu einem Internet der Aktionen wandeln wird.

In den nächsten zehn Jahren wird eine Vielzahl an technologischen Fortschritten die Art der Aktionen, die vernetzte Maschinen und Sensoren ausführen können, radikal erweitern. Dank günstiger Hardware und erweiterter Konnektivität werden selbst die kleinsten Gegenstände eine Verbindung zum Internet herstellen können, um Daten zu teilen und zu empfangen. So wird vorhergesagt, dass bis zum Jahr 2020 rund 37 Milliarden neue Gegenstände mit dem Internet verbunden sein werden. Bereits heute sind Thermostate, Autos, Lampen, Fernseher und sogar Waschmaschinen vernetzt.

Darüber hinaus werden sich die Gegenstände auf verschiedenen Intelligenzniveaus befinden. Einige vernetzte Gegenstände teilen bereits heute Basisdaten mit ihren Benutzern, zum Beispiel wie und ob Lampen eingeschaltet sind oder wie hell sie leuchten. In naher Zukunft werden diese Gegenstände über eine hoch entwickelte Intelligenz verfügen. Sie werden in der Lage sein, Informationen mit größeren Ökosystemen zu teilen und autonome Aktionen auszuführen.

Bereits heute gibt es entsprechende Beispiele: In San Francisco brachte die Versicherungsgesellschaft Metromile eine Funktion heraus, die Fahrer benachrichtigt, wenn ihre Autos in einer Straße geparkt sind, die gereinigt werden soll. Ziel ist es, teure Knöllchen zu vermeiden. Whirlpool führte vernetzte Geräte ein, die die intelligenten Funktionen des Nest Thermostats nutzen können, so dass Waschmaschine und Trockner automatisch das Programm für optimale Textilpflege und Energieeffizienz wählen.

In naher Zukunft werden diese intelligent vernetzten Gegenstände zu autonomen Akteuren in der Geschäftswelt, in sozialen und städtischen Sphären. Und sie werden auch unsere Einkaufsgewohnheiten massiv beeinflussen.

Erste Zeichen des Internet of Actions im Einzelhandel

Während wir noch viele Jahre davon entfernt sind, das volle Potenzial des Internets der Aktionen zu erschließen, haben einige Einzelhändler bereits erste Schritte gemacht, um diesen neuen Trend zum Vorteil ihrer Kunden zu nutzen.

Amazon eröffnete letztes Jahr Amazon Go, den ersten Lebensmittelladen mit „just walk out technology“. Der Laden nutzt Kameras, Sensoren und selbstlernende Algorithmen, um die Bewegungen der Käufer zu verfolgen, aufzuzeichnen, welche Produkte sie aus dem Regal nehmen, und sie beim Verlassen des Geschäfts direkt abzukassieren. All diese Sensoren arbeiten autonom zusammen, um einen nahtlosen Checkout zu ermöglichen.

Haushalte könnten zu einem der wichtigsten Standorte werden, in denen Einzelhändler das Internet of Actions nutzen. Bis 2020 werden vermutlich mehr als 100 Millionen US-Haushalte mindestens ein Smart-Home-Gerät besitzen. Diese Geräte werden Einzelhändlern viele neue Möglichkeiten für die Interaktion mit den Kunden eröffnen und neue Einkaufserlebnisse schaffen. So werden Kühlschränke in nicht allzu ferner Zukunft automatisch das Lieblingsgetränk ihrer Besitzer bestellen. Und die Kaffeemaschine wird Kapseln nachbestellen, sobald sich diese dem Ende zuneigen. Die Zukunft wird eine große Chance für den Einzelhandel sein, da vernetzte Haushalte einen erheblichen Anteil des Geschäfts ausmachen könnten.

Ein Blick in die Zukunft des Einzelhandels

Zu Beginn einer solchen technologischen Revolution ist es spannend, über die scheinbar weit hergeholten Einkaufs-Szenarien nachzudenken, die das Internet of Actions in einigen Jahren bereithalten wird.

Wer online einkauft, wird beispielsweise ein „Autonomes Fahrzeug“ als Versandart wählen können. Ist die Bestellung abholbereit, wird dieses Fahrzeug die Anweisung aus dem Geschäft erhalten, zu selbigem zu fahren und das Paket abholen. Im Anschluss wird es zum Empfänger fahren und die Bestellung im Kofferraum bereithalten.

Vernetzte Städte werden neue Erfahrungen bringen. Verschiedene Interessengruppen der Stadt werden vernetzt sein und Daten in Echtzeit teilen, um alle möglichen Prozesse zu optimieren. Stellen Sie sich einen Zug vor, der mit vielen hungrigen Passagieren gefüllt in einem Bahnhof eintrifft. In Zukunft werden die öffentlichen Verkehrsunternehmen in der Lage sein, in Echtzeit mit Geschäften in der Nähe des Bahnhofs zu kommunizieren, um diesen zu helfen, ihre Prozesse der Nahrungsmittelproduktion zu optimieren, so dass sie genau die richtige Anzahl frischer Sandwiches in den Regalen bereitstellen können.

Einzelhändler werden eng mit den digitalen Ökosystemen ihrer Kunden verbunden sein. Sie werden in der Lage sein, ihre Regale dynamisch anzupassen, um ein bequemes Einkaufserlebnis zu ermöglichen. Das Smartphone wird in Echtzeit die Produktetiketten in den Geschäften aktualisieren, damit Kunden sehen, welche Produkte exklusiv für sie angeboten werden.

Während einige dieser Szenarien noch einige Jahre entfernt sind, hat Valora bereits Schritte unternommen, die frühen Stadien des Internets of Actions zu nutzen. So wurde vor ein paar Wochen ein privater Beta-Test des ok.-button gestartet. Damit ist Valora eines der ersten Schweizer Einzelhandelsunternehmen, welches vernetzte Haushalte nutzt.

 

Über Valora
Der Convenience- und Food-Service-Anbieter Valora wirkt bei den neuesten Trends hinsichtlich Retail, Handel und Technologie an vorderster Front mit. Deswegen arbeitet das Schweizer Unternehmen mit Organisationen zusammen, die dabei helfen können, besser zu verstehen, wie Kunden in naher Zukunft einkaufen werden. So hat Valora gemeinsam mit dem Institute For the Future (IFTF) untersucht, wie sich das Web im nächsten Jahrzehnt von einem Internet der Informationen zu einem Internet der Aktionen (Internet of Actions) entwickeln wird. Die Ergebnisse zeigen den Erfolg erster Anwendungen und belegen das große Potenzial für Einzelhändler.

 

Artikelbild: pexels.com