Mädchenflohmarkt-Gründerin Maria Spilka
Mädchenflohmarkt-Gründerin Maria Spilka Mädchenflohmarkt-Gründerin Maria Spilka

Mädchenflohmarkt: Übernahme von Glamloop hätte keinen Sinn ergeben

Mit erst 25 Jahren leitet Maria Spilka das Stuttgarter Startup Mädchenflohmarkt, das sie Anfang 2013 gemeinsam mit Thorsten Lückemeier und Peter Ambrozy startete. Über den Online-Marktplatz, der aus dem gleichnamigen Flohmarkt-Event hervorging, können Frauen Second-Hand-Mode kaufen und verkaufen.

Verkäuferinnen können die Artikel selbst reinstellen oder den Concierge-Service nutzen, bei dem Mädchenflohmarkt die Produktbeschreibung, Fotografie und Versand übernimmt. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben fast 20 Mitarbeiter, zählt 500.000 Nutzer und über 420.000 Artikel auf der Seite. Die Höhe des Warenkorbes liegt im „hohen zweistelligen“ Bereich, wie Spilka sagt.

Im Interview spricht Maria Spilka über den kürzlich eröffneten Pop-up-Store, mit dem Mädchenflohmarkt nun auch offline mehr Kunden gewinnen will, den Konkurrenten Rebelle und die neue Kooperation mit Ebay.

Ihr habt am 1. November einen Pop-up-Store in Stuttgart eröffnet. Wollt ihr nun mehr offline präsent sein?

Wir wollen unser Produkt den Kunden näherbringen und unser Angebot auch offline zeigen. In dem Store können wir unsere Premium-Artikel besser positionieren. Außerdem wollen wir den Store als Annahmestelle für unseren Concierge-Service testen. Manche Kunden scheuen vielleicht noch davor zurück, ihre Kleidung per Post einzuschicken.

Soll es auch in anderen Städten Pop-up-Stores geben?

Wenn der Testpilot in Stuttgart erfolgreich ist, dann ist das denkbar.

Wie läuft es denn bisher?

Es ist noch etwas früh, um Schlüsse zu ziehen. Aber bisher waren die Reaktionen der Besucher wirklich toll. Wir haben zwar bei Mädchenflohmarkt ein sehr breites Sortiment, aber gleichzeitig auch viele sehr hochwertige Artikel. Vor allem bei Premium-Artikeln tut man sich ja leichter, wenn man die Sachen auch mal anfassen und anprobieren kann. Genau diese Erfahrung wollen wir in dem Ambiente des Stores bieten und die ersten Reaktionen sind sehr positiv.

Weil du von Premium sprichst: Wollt ihr euch mehr in die Richtung von Rebelle entwickeln und mehr Designer-Teile mit höheren Margen aufnehmen?

Wir sind insgesamt breiter aufgestellt. Bei einigen Artikeln – beispielsweise bei den Prada Taschen – überschneiden wir uns vielleicht bei der Zielgruppe. Aber wir bilden den Kleiderschrank einer normalen Frau ab: Die ein oder andere Designertasche und dann aber auch Sachen von Zara und H&M. Eine Birkin-Tasche von Hermés gehört da nicht dazu. Ich bezeichne die teuren Labels, die wir aufnehmen, gerne als Mainstream Premium. Das sind Labels wie Louis Vuitton oder Michael Kors, die zwar teuer sind, aber für viele Menschen dennoch erschwinglich.

Rebelle hat kürzlich Glamloop und die Nutzer von TrendU übernommen. Wie hast du auf die Übernahme reagiert?

Wir haben auch beide Modelle für eine Übernahme angeboten bekommen. Aber für uns hat es keinen Sinn ergeben: Wir sind technologieseitig gut aufgestellt. Die Akquisitionskosten standen nicht in Relation zu unseren anderen Kanälen. Und die Anzahl der Nutzer, die wir über beide Geschäftsmodelle gewonnen hätten, war geringer als unser monatliches Wachstum.

Neben Project Collins kooperiert ihr neuerdings mit Ebay. Wieso?

Es gibt zwei Aspekte bei der Kooperation mit Ebay: Wir bieten ausgewählten Ebay-Nutzern die Möglichkeit, den Concierge Service zu testen und wir testen Ebay als Absatzkanal.

Vielen Dank für das spontane Gespräch, Maria.

 

Maria Spilka ist auch Teil unserer Bildergalerie mit Gründerinnen in Deutschland. 

Gründerinnen in Deutschland – Teil zwei

Bild: Mädchenflohmarkt