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iPhone 5c: kein Billig-iPhone für neue Zielgruppe

Enttäuschte Hoffnungen: Günstig sollte das iPhone 5c sein und für die mobile-entwickelnde Startup-Szene damit Heerscharen neuer Zielgruppen erschließen. Nun ist es zwar bunt, aber kaum „billig“ – zumindest für den Kunden; Apple selbst dürfte auf Grund des kostengünstigeren Herstellungsverfahrens höhere Margen erzielen.

Aus also der Traum von der neuen Zielgruppenerschließung? Zum größten Teil dürfte sich die vorhandene Apple-Fangemeinde auf die beiden neuen Produkte aufteilen. Neue Kunden bringt das also nicht. Möglicherweise kommen zwar neue Märkte wie China und Indien hinzu, die Apple mit den quietschbunten Geräten erschließen will – worauf schon die erweiterten LTE-Frequenzen schließen lassen. Einige Analysten rechnen zwar alleine in China mit bis zu 40 Millionen verkauften Exemplaren, dennoch äußern sich ebenso viele skeptisch, ob der hohe Preis – immerhin 200 US-Dollar mehr als in den USA und nur 130 US-Dollar günstiger als das 5s – für entsprechende Absatzzahlen sorgen wird. Ohnehin dürfte nur ein Bruchteil der Startups aktiv auf diese Märkte geschielt haben. Und ob und wann der Durchbruch in diesen Ländern erfolgt, ist ebenfalls fraglich.

Kunden, die es vorher exklusiv und teuer mochten, greifen nun zum iPhone 5s oder warten auf die nächste Generation. Wer es etwas bunter mag und auch schon vorher lieber etwas weniger tief in die Tasche gegriffen hätte – in den USA kostet das 5c in der günstigsten Variante circa 550 US-Dollar und damit nur 100 US-Dollar weniger als der große Bruder – , nimmt die Plastik-Version, die immer noch (wie in diesem überzogenen Produkt-Video mit Design-Chef Jonathan Ive) mit Exklusivität wirbt und damit ebenfalls Apples typische – vielleicht sogar etwas jüngere – Käuferschicht anspricht.

Damit die eigene App nicht altbacken wirkt, heißt es währenddessen für Mobile-Entwickler, erneut Ressourcen aufzuwenden und erstmal alles an das neue iOS-7-Design anzupassen. Eyeem machte es gestern Abend vor. Aber auch interessante neue Funktionen bietet das neue Mobilbetriebssystem, die für junge Digitalstartups durchaus interessant sein könnten. Einige der wichtigsten stellte Gründerszene bereits gestern vor.

Nicht ganz ernst: Wofür das „C“  stehen könnte

„C“ wie „Chamaeleon“: Der Versuch sich oberflächlich an seine Umwelt anzupassen, dabei aber innerlich immer noch mit den fast gleichen Werten – wie das iPhone 5 – aufzuwarten.

„C“ wie „Clownfish“: Er ist bunt, er ist teuer in der Anschaffung und damit ein Statusobjekt, schwimmt aber sonst auch nur wie jeder andere Fisch – und die Smartphone-Konkurrenz – hin und her.

„C“ wie „Chaos“: Chaos bei Apples Aktienwert herrscht eigentlich nach so gut wie jedem Apple-Event. Diesmal verlor Apple erneut an Wert. Während Analysten vom Sell-on-news-Effekt reden ist auch der Wertabstieg auf Grund der Enttäuschung der Anleger über das Nicht-Billig-iPhone nicht auszuschließen.

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