Die Investments von J.P. Morgan in Rocket-Gründungen nehmen kein Ende. Nach Investments in bereits drei Zalando-Modelle folgt nun ein weiteres auf dem australischen Kontinent: Mit The Iconic finanziert die US-Bank einen Onlineshop, der in Australien und Neuseeland aktiv ist. Wirbt J.P. Morgan intensiv um das Börsenmandat für Zalando?

JP Morgan The Iconic

J.P. Morgan überweist Cash an The Iconic

Mit einem reinen Cash‐for‐Equity-Investment investiert das J.P. Morgan Asset Management ab sofort in das australische The Iconic (www.theiconic.com.au), welches so etwas wie eine Zalando-Version der Samwers in Australien ist. J.P. Morgan beteiligt sich über eine deutsche Holding-Firma und bisher ist nicht verlautbart worden, wie viele Prozente die US-Bank für welchen Preis übernommen hat.

Geführt wird das im Oktober 2011 gestartete Unternehmen von den fünf Gründern Finn Age Haensel, Adam Jacobs, Cameron Votan, Ryan Tuohy und Andreas Otto. The Iconic will es dabei auf eine Angebotspalette aus 500 Marken und über 25.000 Produkten bringen, die vor allem über das Logistikzentrum in West-Sidney verschickt werden. Laut eigenen Angaben wuchs The Iconic so von ursprünglich zehn auf nun 300 Mitarbeiter.

Buhlt J.P. Morgan um den Zalando-IPO?

Die Beteiligung an The Iconic ist ein weiterer Schritt in einer Reihe von Investments in Firmen von Rocket Internet (www.rocket-internet.de), die zuletzt stattgefunden haben. Hier nochmal eine Übersicht aller J.P. Morgan-Investments der letzten Wochen:

Neben einem dezidierten Mode-Fokus in Europa, Russland und Brasilien finanziert J.P. Morgan den Samwers also auch ihre Amazon-Aktivitäten auf dem asiatischen Kontinent. Das neuerliche JPM-Investment in Australien und Neuseeland passt also ins Bild und dürfte vor allem als Werben um das Mandat für den Zalando-IPO verstanden werden.

J.P. Morgan investiert wohl vor allem, um beim Börsengang von Zalando (www.zalando.de) kräftig mitzuverdienen, wobei unklar ist, mit wie viel Kapital genau sich die US-Bank jeweils beteiligt. Zuletzt waren für die zahlreichen Zalando-Ableger hohe Summen im Spiel, dabei soll J.P. Morgan allerdings zumeist eher relativ homöpathische Beträge investieren. So sollen etwa von den 45 Millionen US-Dollar für den brasilianischen Zalando-Ableger Dafiti „nur“ sechs Millionen von J.P. Morgan stammen – verrät ein Tippgeber gegenüber Gründerszene.

In seiner Kolumne spekulierte Gründerszene-Chefredakteur Joel Kaczmarek ja bereits über einen Börsengang von Zalando, dem wohl vor allem eine weitere Fokussierung auf Eigenmarken vorausgehen wird. Angesichts der zunehmenden J.P. Morgan-Investments ist es also womöglich nur noch eine Frage der Zeit, bis Zalando den Schritt an die Börse wagt…