Danke, Deutschland? Szene aus Ungarn, im September 2015

Es ist eine eindrucksvolle Bilanz: Vor etwa drei Wochen ist die Initiative „Blogger für Flüchtlinge“ gestartet, seither wurden mehr als 1.000 Blogbeiträge dazu verfasst, die entsprechende Facebook-Gruppe zählt fast 2.000 Mitglieder – und 1.300 Unterstützer haben mehr als 115.000 Euro gespendet. Diese Zahlen nennt Paul Huizing, Marketing-Direktor bei Audible und einer der Initiatoren der Aktion, am Montag gegenüber Gründerszene.

Doch Huizing und seinen Mitstreitern Karla Paul, Nico Lumma und Stevan Paul ist das noch nicht genug: „Wir wollen mehr“, kündigt Nico Lumma, COO des Next Media Accelerators, in einem Blogpost an. Und zwar: „Wir wollen, dass sich die deutsche Startup-Szene einbringt!“

Konkret gehe es um drei Wünsche, erklärt Paul Huizing: Erstens sollen die Startups ihr Tech-Know-how einbringen und damit die Hilfe für Flüchtlinge und ihre Integration in die Gesellschaft erleichtern. „Zum Beispiel könnte etwas gebaut werden, dass Flüchtlinge und Flüchtlingshelfer zusammenbringt“, sagt Huizing. Der zweite Wunsch: Unternehmen sollen ihre Mitarbeiter losschicken, um in lokalen Initiativen mitzuhelfen. Und drittens: Geld. Die Spenden sollen vor allem dafür eingesetzt werden, um Kindern zu helfen, und um die Kommunikationsinfrastruktur in Aufnahmestellen zu verbessern, beispielsweise mit kostenlosem WLAN.

Den Anstoß für die Ausweitung der Initiative in die Startupszene hat laut Huizing 6Wunderkinder-Gründer Christian Reber gegeben. Der frischgebackene Exit-Millionär hat laut Initiative die stolze Summe von 20.000 Euro gespendet – und daraufhin angeregt, auch Startups miteinzubeziehen.

„Es gibt genug zu tun“, schreibt Lumma, „und wer, wenn nicht die agile deutsche Startup-Szene kann da helfen?“

Bild: Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von FreedomHouse